Es gibt verschiedene Werkzeuge, um statistische Auswertungen der eigenen Website einzusehen. Ein beliebtes Tracking-Tool ist Google Analytics. Dessen neueste Version sorgt jetzt allerdings in SEO-Kreisen für Zündstoff, denn die sogenannte Bounce Rate (Absprungrate) wird in Google Analytics 4 nicht mehr berücksichtigt.
Schon lange gibt es Diskussionen darüber, ob die Bounce Rate relevant für die Platzierung in Suchmaschinen ist. Google selbst hat bereits mehrfach gesagt, dass sie keinen Einfluss auf das Ranking hat. Der Wegfall in Google Analytics 4 unterstreicht das noch einmal.
Welche anderen Möglichkeiten Webmaster haben, das Nutzerverhalten zu verfolgen und daraus wichtige Erkenntnisse zu gewinnen, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
Was ist die Bounce Rate?
Unter dem Begriff Bounce Rate versteht man die Absprungrate der Besucher auf einer Website. In der Praxis sieht das folgendermaßen aus: Der Besuch eines Nutzers auf einer Website wird als Sitzung bezeichnet. Beendet der Nutzer die Sitzung wieder, verlässt also die Website, ohne eine weitere Seite anzuklicken, bewertet Google dies als Absprung.
Die Bounce Rate errechnet sich aus den Besuchen einer einzigen Seite geteilt durch die Anzahl der Sitzungen. Damit gibt sie den Prozentsatz aller Sitzungen an, in denen Besucher sich nur auf einer einzigen Seite der Website aufgehalten und die Seite dann verlassen haben.
Was ändert sich in Google Analytics 4?
Während Webmaster Google Analytics in den bisherigen Versionen als Tracking-Tool für ihre Websites nutzten, ist es jetzt möglich, neben der klassischen Website auch vorhandene Apps übergreifend zu beobachten und zu analysieren. Die Absprungrate war in den vergangenen Versionen für viele ein wichtiger Indikator, wie bestimmte Produkte und Leistungen bei den Kunden ankamen. Dieser Service fällt nun bei Google Analytics 4 weg.
Die Verärgerung auf Seiten der Websitebetreiber ist verständlich, denn aus Analysezwecken liefert die Bounce Rate nach wie vor eine gewisse Aussagekraft darüber, wie ansprechend Nutzer eine Website empfinden und ob sie sich dort aufhalten oder eben sofort wieder abspringen.
Wie aussagekräftig ist die Bounce Rate wirklich?
Laut John Mueller von Google bestehe kein Grund zur Unruhe wegen der Neuerung, da die Bounce Rate ohnehin keine Auswirkungen auf das Ranking einer Seite in den Suchmaschinen habe. Dieser Umstand wird von Google immer wieder betont. Mueller bekräftigte dies zuletzt selbst via Twitter gegenüber dem Betreiber eines Onlineshops, der negative Konsequenzen für das Ranking seiner Seite befürchtete.
Tatsächlich besteht beim Blick auf die Absprungrate die Gefahr, falsche Schlüsse zu ziehen. Es kann schließlich auch vorkommen, dass ein User direkt auf die gewünschte Seite gelangt und das findet, was er wollte – sei es eine bestimmte Information oder im Falle eines Onlineshops das gesuchte Produkt. In diesem Fall hat die Seite also ihren Zweck erfüllt und idealerweise zu einer Conversion (z. B. einem Kauf) geführt, wird aber dennoch als Absprung angezeigt.
Welche Alternativen gibt es?
Die genannten Nachteile und die Tatsache, dass sie keinen Einfluss auf das Ranking einer Seite hat, haben Google dazu veranlasst, keine Informationen mehr bezüglich der Bounce Rate in Google Analytics 4 aufzulisten. Als Alternative will Google eine noch bessere Möglichkeit anbieten, das Userverhalten zu messen. Aus den lückenhaften Erkenntnissen der bisherigen Absprungrate leitet sich bereits die neue Lösung ab: Viel entscheidender ist demnach, wie lange sich ein Besucher auf der Website aufhält. Diese Information liefert die Rubrik „engaged sessions“, in der nun alle Sitzungen aufgenommen werden, die länger als zehn Sekunden andauern oder bei denen mehrere Seiten aufgerufen werden.
Fazit
Auch wenn die Absprungrate für das Ranking einer Website bei Google keine Rolle spielt, war es in der Vergangenheit für viele Webmaster eine sehr nützliche Kennzahl. Im Hinblick auf die Suchmaschinenoptimierung besteht aber kein großer Anlass zur Aufregung. Zudem gibt es bereits eine Alternative zur Bounce Rate: Die engaged sessions werden in Zukunft mehr im Fokus stehen, wenn es um die Analyse der eigenen Website geht.
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Bild: Luke Chesser / Unsplash