Alle Jahre wieder … liefert uns die ARD/ZDF-Onlinestudie aktuelle Zahlen zur Social-Media-Nutzung in Deutschland. Was sind die beliebtesten Kanäle? Welche Plattform wächst am schnellsten? Wofür wird welches soziales Netzwerk genutzt?
Der Trend ist klar und wenig überraschend: Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen Social Media. 2022 gaben 50 % der Befragten an, mindestens einmal pro Woche in sozialen Netzwerken aktiv zu sein. Der Anteil bei den unter 30-Jährigen ist natürlich am größten, dort sind es sogar 88 %.
Facebook ist tot? Von wegen!
Weniger zu erwarten war, dass Facebook nach wie vor auf Platz 1 der am häufigsten genutzten Plattformen liegt. Allergings erreicht es diese Spitzenposition auch nur über alle Altersgruppen hinweg, bei den Jüngeren ist Facebook weniger beliebt. Bei der regelmäßigen Nutzung (mindestens einmal wöchentlich) ergab die Studie dieses Ergebnis:
Instagram vorne – bei Facebook kommt’s aufs Alter an
Geht es um die intensive, also tägliche Nutzung von Social Media, liegt Meta auch 2022 deutlich vorne. Von allen Befragten nutzen 21 % täglich Instagram und 20 % täglich Facebook. Dahinter folgen mit großem Abstand Snapchat und TikTok mit je 8 %. In der jüngeren Zielgruppe sieht es ganz anders aus. Von den 14- bis 29-Jährigen nutzen 56 % täglich Instagram, gefolgt von Snapchat (36 %) und TikTok (29 %). Facebook ist bei den jungen User:innen auf Platz 4 mit 24 %.
TikTok wächst am stärksten
Die Studie zeigt die Entwicklung in den letzten drei Jahren. So wird deutlich, welcher Social-Media-Kanal am meisten Fans gewinnt. Wenig verwunderlich: Es ist TikTok. Unter den Nutzer:innen aller Altersgruppen legte TikTok ebenso wie Instagram und Facebook seit 2019 um 6 Prozentpunkte zu. Bei den unter 30-Jährigen ist die Zahl der täglichen User:innen von 7 % auf 29 % gestiegen.
Junge Generationen nutzen breites Portfolio
Auffällig ist, dass es bei der älteren Nutzerschaft eine starke Konzentration auf die Kanäle Facebook und Instagram gibt, während bei den Jüngeren das Portfolio größer ist. Müssten sich die unter 30-Jährigen für ein einziges Netzwerk entscheiden, das sie nur noch nutzen dürften, wäre es in 48 % der Fälle Instagram. Facebook und Snapchat landen dahinter abgeschlagen bei je 14 %.
Spaß, Stimmung & Stars: Gründe für die Nutzung bestimmter Kanäle
Da in der Umfrage Facebook und Instagram die Plattformen sind, für die sich die meisten entscheiden würden, wenn sie nur noch ein Angebot nutzen können, wurde nach den Gründen für diese Entscheidung gefragt. Während der Spaß an der Nutzung und die Suche nach Informationen bei beiden Plattformen ähnlich wichtig ist, gibt es auch deutliche Unterschiede. Das Folgen von Promis und Influencer:innen spielt nur bei Instagram eine Rolle. Auch dass die Videos gut gefallen und die Stimmung auf der Plattform angenehm ist, sind Gründe, warum sich User:innen für Instagram entschieden haben. Bei Facebook geht es eher um Kommentare, die für gut befunden werden, oder um den Kontakt zu Freunden und Familie, die ebenfalls auf Facebook sind.
Unsere Learnings: Tipps für euer Social Media Marketing
Was bedeuten diese Ergebnisse für euch? Die Erkenntnisse sind wichtig für die Social-Media-Strategie von Unternehmen. Nutzt die Erkenntnisse, um zu entscheiden, wo ihr wie aktiv seid:
- Berücksichtigt das Alter eurer Zielgruppe bei der Auswahl der Kanäle, die ihr bespielt. Facebook ist bei vielen Menschen nach wie vor sehr beliebt.
- Wer die junge Zielgruppe im Visier hat, muss bei Instagram und TikTok präsent sein.
- Auch das Geschlecht spielt eine Rolle: Twitter wird eher von Männern genutzt, während auf Pinterest mehr Frauen zu finden sind.
- Wählt das passende Format: Auf Instagram sind schöne Videos bzw. Reels gefragt.
- Eure Zielgruppe erreicht ihr bei Instagram gut über Infuencer:innen.
Blick in die Zukunft: die Social Media Trends 2023
Nun wissen wir, was sich 2022 bezüglich der Nutzung von Social Media getan hat. Damit ihr das neue Jahr erfolgreich planen könnt, liefern wir hier noch spannende Erkenntnisse aus dem „Social Media Trends 2023 Report“ von Hootsuite:
- Große Unternehmen beenden Partnerschaften mit Creator:innen, sodass kleine und mittlere Unternehmen die Chance haben, auch für kleine Budgets Influencer:innen zu finden.
- Social-Media-Kanäle führen ständig neue Features ein und schaffen sie teilweise genauso schnell wieder ab. Marketer sollten nicht auf jeden Zug aufspringen, sondern sorgfältig analysieren, welche Plattform zu den Unternehmenszielen passt, und dafür guten Content produzieren.
- Trotz des Erfolgs in China hat Social Commerce den Durchbruch auf dem nordamerikanischen und europäischen Markt (noch) nicht geschafft. Menschen scheuen sich, Zahlungsdaten einzugeben und befürchten unseriöse Verkäufer sowie schlechte Qualität. Jetzt liegt es an den Unternehmen, das Vertrauen zu gewinnen, indem sie z. B. einfache Rückgabebedingungen anbieten und Bewertungen anderer Kund:innen offenlegen.
- Die sozialen Medien werden zur Suchmaschine. Statt auf Google suchen immer mehr User:innen bei Instagram oder TikTok nach Restaurants, Urlaubszielen oder Outfit-Inspirationen. Es wird Zeit, euch für die Social Search zu wappnen! Optimiert eure Profile, bringt Keywords in der Caption und in Hashtags unter, postet euren Standort und verseht die Bilder mit Alt-Text.
Ihr wollt 2023 auf Social Media richtig durchstarten? Sprecht uns gerne an und wir helfen euch vom Audit über die Strategieentwicklung bis zur Zielgruppenansprache. Jetzt Kontakt aufnehmen!
Beitragsbild: Lidya Nada / unsplash.com