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Der heutige Sitz der unterfränkischen Regierung wurde erstmals urkundlich im Jahr 704 erwähnt, damals als in castello Virteburch. Mittlerweile wohnen etwa 125.000 Einwohner in Würzburg. Die Stadt liegt im mittleren Maintal und bildet einen Punkt des sogenannten Maindreiecks. Die Hanglage und die klimatischen Verhältnisse sind zwei der Standortfaktoren, die Würzburg zu einem beliebten Weinbaugebiet machen. Der wirtschaftliche Schwerpunkt liegt auf dem Dienstleistungssektor, Würzburg gilt als Dienstleistungszentrum der Region. Darüber hinaus gibt es einen starken Mittelstand im Bereich Industrie und Gewerbe. Bekannte Großunternehmen, die hier ansässig sind, sind die Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, die Würzburger Hofbräu sowie die Mero GmbH & Co. KG.

Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg wurde zunächst 1402 gegründet und nach einer zwischenzeitlichen Schließung 1582 neugegründet. Sie gehört damit zu den ältesten Hochschulen Bayerns. Etwa 29.000 Studenten sind an der Volluniversität eingeschrieben. Des Weiteren befinden sich die Hochschule für Musik Würzburg und ein Standort der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt in der Stadt in Unterfranken. Weitere Bildungseinrichtungen sind die Würzburger Dolmetscherschule, das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung sowie das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung.

Am Rand der Innenstadt steht die Würzburger Residenz. Der barocke Bau wurde 1744 fertiggestellt, die Innenausstattung 1781. Die ehemalige Residenz der Würzburger Fürstbischöfe ist das Wahrzeichen der Stadt. Das Gebäude zählt zu den bedeutendsten Residenzbauten des Spätbarocks und kann damit in einer Reihe mit Schloss Versailles bei Paris sowie Schönbrunn in Wien gesehen werden. Bei einem Bombenangriff während des Zweiten Weltkriegs wurde die Residenz schwer beschädigt und nach dem Krieg wiederaufgebaut. Seit 1981 ist das Bauwerk Teil des UNESCO-Welterbes. Es war damit der zweite deutsche Bau nach dem Aachener Dom, der in diese Liste aufgenommen wurde.

Ein bekanntes Bauwerk Würzburgs liegt oberhalb der Stadt: die Festung Marienberg bzw. Festung Unser Frauen Berg. Hier befindet sich die Marienkirche, die älteste Kirche Würzburgs. Grabplatten in der Kirche zeugen davon, dass dort ursprünglich die Würzburger Bischöfe bestattet wurden. Die Festung Marienberg erreicht man über die Alte Mainbrücke. Diese ist die älteste Brücke, die in Würzburg über den Main führt. Sie wurde erstmals um 1120 errichtet, aufgrund von Hochwassern 1342 und 1442 aber zum Teil zerstört. Der noch heute bestehende Neubau wurde ab 1476 gebaut. Bis 1886 war die Alte Mainbrücke der einzige Flussübergang im Würzburger Stadtgebiet.

Im Jahr 1773 wurde der Alte Kranen errichtet, ein barocker Hafenkran mit Doppelausleger. Trotz der großflächigen Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs überstand der Alte Kranen den Krieg unbeschadet mit völlig intaktem Mechanismus. Bei dem Kran handelt es sich um ein seltenes noch funktionsfähiges Industrie-, Architektur- und Wirtschaftsdenkmal der Barockzeit. Heute ist der Alte Kranen besonders für Jugendliche und Studenten ein beliebter Treffpunkt.

Zur Naherholung wurden einige Wanderwege in und um Würzburg erschlossen. Einer davon ist der Stein-Wein-Pfad, der durch die bekannte Weinlage Stein führt. Auf dem Pfad werden auf 20 Informationstafeln die verschiedenen Rebsorten, Weingüter und Gesteinsarten sowie die Pflege der Weinstöcke vorgestellt. Durch die Gartenstadt Keesburg führt der Planetenweg. Auf diesem Weg befinden sich Modelle der Planeten, die Entfernungen zwischen diesen sind maßstabgetreu wiedergegeben. Der 2,5 km lange Weg ist im Maßstab von 1:1,2 Milliarden angelegt. An jedem Modell befinden sich Tafeln mit Eckdaten zum jeweiligen Planeten.

Verschiedene Wanderwege führen zur Festung Marienberg. Einer verläuft von der Alten Mainbrücke am Bauernkriegsdenkmal vorbei durch das Neutor. Dieser Weg vermittelt die steile Lage der Festung, er weist teils starke Steigungen auf. Der Weinwanderweg Schlossberg und Leiste führt über den Ost- und Südhang des Marienbergs. Auf diesem Weg durchquert man die Weinlagen und wandert entlang des Maschikuliturms der Festung. Durch die Parkanlage, die 1990 für die Landesgartenschau angelegt wurde, führt ebenfalls ein Weg zur Festung. Dieser beginnt bei der Friedensbrücke und soll die Dimensionen der Festungsanlage vermitteln.

1901 wurde der Wissenschaftler und Nobelpreisträger Werner Heisenberg in Würzburg geboren. Er zählt zu den wichtigsten Physikern des 20. Jahrhunderts und war einer der Wegbegründer der Quantenmechanik. 1927 formulierte er die Heisenbergsche Unschärferelation oder Unbestimmtheitsrelation, die aussagt, dass zwei komplementäre Eigenschaften eines Teilchens nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmt sind. Dies ist eine der fundamentalen Aussagen in der Quantenmechanik.

Neben Heisenberg ist Würzburg vor allem für seine bedeutenden Persönlichkeiten aus dem Sport bekannt. Seit 2013 ist der gebürtige Würzburger Thomas Bach Präsident des Internationalen Olympischen Komitees und lenkt damit die Geschicke des olympischen Sports. Vor seiner Karriere als Sportfunktionär war er selbst erfolgreicher Fechter und wurde 1976 Olympiasieger mit der Mannschaft. Aus dem Schwimmsport ist Thomas Lurz bekannt. Er wurde 1979 in Würzburg geboren. Der ehemalige Freiwasserschwimmer ist mit zwölf Weltmeistertiteln der erfolgreichste deutsche Schwimmer und erfolgreichster Teilnehmer bei den Freiwasserweltmeisterschaften.

Der wohl bekannteste Sportler aus Würzburg ist Dirk Nowitzki. Er spielt seit 1998 bei den Dallas Mavericks in der NBA, der nordamerikanischen Basketballliga. 2011 gewann er mit seiner Mannschaft die NBA-Meisterschaft. Er war der erste Deutsche, dem dieser Sieg gelang. Gleichzeitig wurde er zum NBA Finals MVP, dem wertvollsten Spieler der Finalserie, gewählt. Im März 2017 stellte er einen neuen Rekord auf: Er wurde der erste Europäer, der in seiner Karriere die 30.000-Punkte-Marke in der NBA übertraf. Damit gehört er aktuell zu den sechs besten Scorern der NBA aller Zeiten. Erfolge feierte er zudem mit der deutschen Nationalmannschaft: 2002 gewann das Team um Nowitzki Bronze bei den Basketball-Weltmeisterschaften, 2005 Silber bei den Europameisterschaften.