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Die Hauptstadt des Saarlands, Saarbrücken, ist mit etwa 178.000 Einwohnern das Zentrum der grenzüberschreitenden Region SaarMoselle. Der Name der Stadt stammt nicht, wie anzunehmen wäre, von dem Wort Brücke ab, sondern bezieht sich vermutlich auf die keltischen Ursprünge Saarbrückens. Der erste überlieferte Name der Siedlung lautete Sarabriga, was so viel wie „Flussfels“ bedeutet.

Wirtschaftlich ist Saarbrücken als Messe-, Universitäts- und Einkaufsstadt ein attraktiver Standort für zahlreiche Unternehmen. Unter anderem haben CosmosDirect, ein großes Versicherungsunternehmen, und Juris, das juristische Informationssystem Deutschlands, hier ihren Sitz. 2015 erhielt die Stadt den Titel als Hauptstadt des Fairen Handels. Damit werden Städte ausgezeichnet, die besonders engagiert in den Bereichen fairer Handel, faire Beschaffung und nachhaltiger Konsum sind.

Die Universität des Saarlandes ist die einzige im gesamten Bundesland. Sie hat ihren Sitz in Saarbrücken sowie Homburg. Gegründet wurde sie 1948, hervorgehend aus der französischen Universität Nancy. Die Gründung im damals politisch autonomen, aber wirtschaftlich mit Frankreich verbundenen Saarland erfolgte mit französischer Unterstützung. Noch heute zeigt sich die Geschichte in der europäisch geprägten Ausrichtung der Fakultäten. Bekannte Absolventen sind die Politiker Heiko Maas (SPD), Peter Altmaier (CDU) sowie Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU).

Weitere Bildungseinrichtungen in der Stadt an der Saar sind unter anderem die Hochschule der Bildenden Künste Saar, die Deutsch-Französische Hochschule sowie die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement.

In Saarbrücken sitzt mit dem Saarländischen Rundfunk (SR) eine der kleinsten Landesrundfunkanstalten in Deutschland. Unter anderem produziert der SR seit 1970 Folgen der Krimireihe Tatort, aktuell mit dem Ermittlerduo Lisa Marx (gespielt von Elisabeth Brück) und Jens Stellbrink (Devid Striesow).

Die Saarbrücker Medienland wird außerdem vom Filmfestival Max Ophüls Preis geprägt. Das Festival findet seit 1980 jährlich statt. Nachwuchsfilmer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich nehmen am Wettbewerb teil, der von Experten als einer der wichtigsten für den Nachwuchsfilm im deutschsprachigen Raum angesehen wird.

Schon 999 berichten Quellen von einem kaiserlichen Schloss in Saarbrücken. Die mittelalterliche Burg wurde im 17. Jahrhundert zum Barockschloss, das noch heute am linken Ufer der Saar im Stadtteil Alt-Saarbrücken steht. Der Neubau erfolgte nach Vorgaben des Architekten und Baumeisters Friedrich Joachim Stengel. Er entwickelte zudem neue stadtplanerische Ideen, die bis heute ihre Spuren im Saarbrücker Stadtgebiet hinterlassen haben. Zum Stengelerbe gehören neben dem Schloss zum Beispiel die Schlossmauer sowie der Schlossplatz, das Alte Rathaus, die Basilika St. Johann und der St. Johanner Markt, der ein zentraler Treffpunkt im Saarbrücker Leben ist.

An der Mauer des Schloss Saarbrücken findet man die Fratze eines Wasserspeiers. Einer Stadtsage nach handelt es sich hierbei um die Darstellung eines geizigen Bäckers. Dieser wies während einer Hungersnot Arme zurück. Als die Saarbrücker Gräfin das hörte, stellte sie den Bäcker auf die Probe: Als Bettlerin verkleidet ging sie zum Bäcker und wurde, wie alle anderen, abgewiesen. Daraufhin ließ sie seinen Kopf als steinerne Schandmaske herstellen, die an der Alten Brücke angebracht wurde und von dort Schmutzwasser in die Saar spie. Später wurde diese Fratze an die Schlossmauer versetzt, wo sie noch heute hängt.

Oper, Operette, Schauspiel, Musical und Ballett werden im Saarländischen Staatstheater angeboten. Das Mehrspartenhaus wurde 1938 eröffnet, brannte allerdings im Zweiten Weltkrieg mehrfach aus und musste jeweils restauriert werden. 1957 fand hier der Staatsakt statt, bei dem das Saarland politisch in die Bundesrepublik Deutschland eingegliedert wurde. Musikalische Darbietungen bieten unter anderem das Staatsorchester Saarbrücken, die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern und das interkulturelle Chorensemble Stimmenvielfalt.

Wer sich für die Geschichte des Saarlandes interessiert, ist im Historischen Museum Saar, dem Museum für Vor- und Frühgeschichte und dem Saarlandmuseum gut aufgehoben. Darüber hinaus finden Kunstbegeisterte im Saarländischen Künstlerhaus und in der Stadtgalerie Saarbrücken umfangreiche Ausstellungen und Exponate.

In Saarbrücken wurden die beiden Sängerinnen Sandra und Nicole geboren. Sandra (gebürtig Sandra Ann Lauer) feierte zwischen 1985 und 1992 ihre größten Erfolge. Ihren Durchbruch schaffte sie im Sommer 1985 mit dem Lied Maria Magdalena. Weltweit hat sie mehr als 30 Millionen Platten verkauft und zählt damit zu den erfolgreichsten Musikerinnen Deutschlands. Nicole (gebürtig Nicole Hohloch) feierte ihren größten Erfolg 1982 mit gerade einmal 17 Jahren: Als erste Deutsche gewann sie mit ihrem Lied Ein bißchen Frieden den Eurovision Song Contest.

Heute sind Saarbrücker Fußballer national und international bekannt. Mike Frantz startete seine Karriere in der Jugend in Saarbrücken. Er schaffte mit dem 1. FC Nürnberg (2008/09) und dem SC Freiburg (2015/16) jeweils den Aufstieg in die Bundesliga. In die Bundesliga stieg auch Jonas Hector mit dem 1. FC Köln auf (2013/14). Seit 2014 spielt er zudem in der Deutschen Nationalmannschaft und nahm 2016 als Stammspieler an der Europameisterschaft in Frankreich teil.

Der bekannteste Sportverein Saarbrückens ist der Fußballverein 1. FC Saarbrücken. Die Herrenmannschaft spielt aktuell in der Regionalliga Südwest. Sie war insgesamt fünfmal in der Bundesliga vertreten: 1963/64, 1976-78, 1985/86 und 1992/93. Die Frauenmannschaft war ebenfalls einige Jahre in der Bundesliga vertreten, zuletzt 2010/11.

Weitere bekannte Vereine sind der Tischtennisverein ATSV Saarbrücken, der American-Football-Verein Saarland Hurricanes, die Saarbrücken Blues im Baseball und Softball sowie der 1. BC Bischmisheim, ein Badmintonverein. Letztere Mannschaft wurde mehrfach Deutscher Badmintonmeister und gewann 2010 den Europapokal.