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Pforzheim liegt in Baden-Württemberg am Nordrand des Schwarzwalds. Hier beginnen verschiedene Schwarzwald-Wanderwege, zum Beispiel der Ost-, West- und Mittelweg. Deshalb wird die Stadt oftmals auch „Pforte zum Schwarzwald“ genannt. Eine weitere Bezeichnung der Stadt ist „Drei-Flüsse-Stadt“, da hier Enz, Nagold und Würm zusammenfließen. Teile Pforzheims liegen zudem in der Hügellandschaft Kraichgau.

Der wirtschaftliche Schwerpunkt liegt seit Jahrhunderten auf der Schmuck- und Uhrenindustrie. Diese wurde 1767 von Karl Friedrich von Baden begründet. Obwohl die Bedeutung dieser Branche im Laufe der Zeit etwas zurückgegangen ist, werden nach wie vor nahezu drei Viertel des deutschen Schmucks in Pforzheim hergestellt. Weitere bedeutende Wirtschaftsbereiche sind die Metallverarbeitung, der Versandhandel sowie Elektronik und Elektrotechnik.

Wie die Industrie ist auch der tertiäre Bildungssektor in der Goldstadt ebenfalls von der Schmuck- und Uhrenindustrie geprägt. Die Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule Pforzheim ist die einzige dieser Art in ganz Europa, sodass sie von vielen Schülern aus dem Ausland besucht wird.

Mit etwa 6.000 Studierenden gehört zudem die Hochschule Pforzheim zu den größten in Baden-Württemberg. Hier werden knapp 50 Studiengänge in den Fakultäten für Technik, Gestaltung, Wirtschaft und Recht angeboten. Die Hochschule ist eine von sieben Universitäten und Hochschulen in Deutschland, die von der Association to Advance Collegiate Schools of Business (AACSB) akkreditiert sind.

Am 23. Februar 1945 flog die Royal Air Force einen Luftangriff gegen Pforzheim, bei dem etwa zwei Drittel der Gesamtfläche der Stadt und nahezu die gesamte Innenstadt zerstört wurden. Bedingt dadurch sind Stadtbild und Architektur im Stil der Nachkriegsmoderne gehalten. Einige dieser frühen Bauten gelten als Pionierbauten der deutschen Nachkriegsarchitektur. Dazu gehören etwa die von Otto Bartning errichtete evangelische Auferstehungskirche, die erste Bartning-Notkirche Deutschlands, das Reuchlinhaus sowie die Matthäuskirche.

Zeugnisse älterer Bauten finden sich in verschiedenen Burgruinen, die im Stadtgebiet zu finden sind. Die Ruinen Rabeneck, Liebeneck, Kräheneck und Hoheneck wurden etwa zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert errichtet. In der Burgruine Kräheneck fanden von 1928 bis 1939 mehrfach Burgfestspiele statt. Diese Tradition wurde ab 2008 für einige Jahre wieder eingeführt.

Dank der Lage am Schwarzwald verfügt Pforzheim über eine Reihe wunderschöner Grünflächen zum Erholen und Entspannen. Ein Ausflugsziel ist etwa der 38 Hektar große Enzauenpark. 1992 fand in dem Park die Landesgartenschau statt. Zwischen April und Oktober werden hier jährlich zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt.

Der Pforzheimer Wald ist von einem gut ausgebauten Netz von Wegen und Pfaden durchzogen, das zum Spazierengehen unter Bäumen einlädt. Hier finden sich römische Ruinen, alte Brunnen und die beiden Burgruinen Kräheneck und Liebeneck.

Die bekannteste Grünanlage der Stadt ist der Stadtgarten im Zentrum der Stadt. Der Garten wurde 1885 eröffnet. Im Stadtgarten befindet sich das Reuchlinhaus, benannt nach dem Humanisten Johannes Reuchlin, der aus Pforzheim stammte. Hier sind das Schmuckmuseum Pforzheim und der Kunst- und Kunstgewerbeverein Pforzheim untergebracht.

Einzigartig ist in Pforzheim das DDR-Museum, das einzige seiner Art im ehemaligen Westdeutschland. Es vermittelt die Geschichte der DDR sowie der deutsch-deutschen Beziehungen. Ziel des 1998 gegründeten Museums ist, das Demokratiebewusstsein und die Auseinandersetzung mit der DDR-Diktatur zu fördern.

Im Schmuckmuseum im Reuchlinhaus werden Schmuckstücke aus fünf Jahrtausenden ausgestellt. Neben Schmuck aus der griechischen und etruskisch-römischen Antike, aus dem Jugendstil und der Renaissance gibt es zudem eine Ausstellung zur Geschichte Pforzheims als Schmuck- und Uhrenzentrum.

Die gesamte Stadtgeschichte ist im Stadtmuseum dargestellt. Auch hier liegt ein Fokus auf der Industrie, darüber hinaus gibt es Exponate zu historischen Ereignissen wie der Fürstenhochzeit von Markgraf Karl I mit Katharina von Österreich, dem „Weiberkrawall“ genannten Privilegienstreit um 1700 sowie zur Zerstörung 1945.

Regional ist Pforzheim mit der TGS Pforzheim und der SG Pforzheim/Eutingen als Handballhochburg bekannt. Die SG war der erste Verein von Patrick Groetzki, der seit vielen Jahren in der Handball-Bundesliga bei den Rhein-Neckar-Löwen spielt und 2016 mit der Nationalmannschaft Bronze bei den Olympischen Spielen gewann.

Im Fußball ist heute der 1. CfR Pforzheim der bekannteste Verein. Die größten Erfolge feierte der 1. FC Pforzheim 1906 mit der Deutschen Vizemeisterschaft. Angeführt wurde die Mannschaft damals von Arthur Hiller, der 1908 auch Kapitän der deutschen Nationalmannschaft war. Sein Neffe, Marius Hiller, spielte 1910 sein erstes Spiel für die Nationalmannschaft und erzielte gleich ein Tor. Damit ist er noch immer der zweitjüngste Debütant und der jüngste Torschütze der DFB-Historie.

International hat sich Pforzheim seit 2000 als Ausrichter des S&G Goldstadt-Cups, einem internationalen Springreitturnier, einen Ruf gemacht. Der berühmte und erfolgreiche ehemalige Reitsportler Hans Günter Winkler ist der sportliche Leiter der Veranstaltung.