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Inmitten des Münsterlands, zwischen Dortmund und Osnabrück gelegen, gilt Münster als wichtiger Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort. Als eine der zehn größten Universitätsstädte Deutschlands ist Münster darüber hinaus Zentrum für Forschung, Entwicklung und Lehre. Aufgrund der großen Anzahl junger Leute, die den innerstädtischen Verkehr durch ihre Zweiräder prägen, ist Münster als Fahrradstadt (Werbename) bekannt. 

In der seit 1915 offiziell als Großstadt betitelten westfälischen Stadt an der Münsterschen Aa haben sich vorwiegend kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) unterschiedlichster Branchen angesiedelt. Dabei bilden die Bereiche Bildung, Finanzdienstleistung und Verwaltung einen erheblichen Teil der wirtschaftlichen Struktur Münsters. Eine große Bedeutung hat die Stadt zum Beispiel als Standort des Verfassungsgerichtshofs und anderer wichtiger Verwaltungseinrichtungen wie dem Oberverwaltungsgericht.

Seit 2012 hält Münster den Titel „Stadt der Wissenschaft“ des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft. Dieser seit 2004 verliehene Preis zeichnet die Verknüpfung von Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur aus.

Neben der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU), einer der größten Hochschulen Deutschlands, sind unterschiedliche Forschungsstätten in Münster vertreten. Verschiedene Institute wie das argos (Institut für gesellschaftswissenschaftliche Studien, praktische Philosophie und Bildung e. V.), das Center for Nanotechnology GmbH, das als das erste interdisziplinäre Zentrum Deutschlands auf diesem Gebiet gilt, und die Gesellschaft für Bioanalytik Münster e. V. sind hier im Sinne der Forschung tätig. Auch das Institut für Präventionsforschung und Sicherheitsmanagement sowie die Technologieförderung Münster GmbH sind in der kreisfreien Stadt in Westfalen ansässig.

Nicht nur die Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen lockt jährlich ca. fünf Millionen Besucher in die westfälische Universitätsstadt. Das touristische Angebot Münsters erstreckt sich durch eine historische Altstadt entlang des Rathauses, das Mitte des Jahres 2015 von der Europäischen Kommission als „Stätte des Westfälischen Friedens“ mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet wurde. Der Prinzipalmarkt ist zentral in der Altstadt Münsters gelegen. Er befindet sich inmitten wiederaufgebauter, aus dem 12. Jahrhundert stammender Gebäude. In der westfälischen Großstadt warten darüber hinaus viele Zeugnisse moderner Architektur darauf, entdeckt zu werden.

Eine der wichtigsten Kirchen in Münster ist die Lambertikirche. Der erste Bau der Kirche geht bis in das Jahr 805 zurück. Sie wurde von damaligen Kaufleuten als Gegenbau zum übermächtigen St.-Paulus-Dom finanziert und errichtet, unter der Namensgebung des Heiligen Lambert von Lüttich. Besucher finden die Lambertikirche in Münster am nördlichen Ende des Prinzipalmarkts.

Kultur wird in Münster ebenfalls großgeschrieben. So ist etwa das Theater Münster nördlich der Altstadt angesiedelt. Ehemals unter dem Namen Städtische Bühnen Münster geführt, beinhaltet es heute das Große und Kleine Haus. Im Wesentlichen finden dort vier verschiedene Kultursparten ihre reguläre Spielstätte: Musiktheater mit Oper, Operette und Musical, Schauspiel und Tanztheater sowie die Sparte Junges Theater Münster. Zahlreiche Gastspiele, Lesungen und die Nutzung für Ausstellungen, Vorträge und Diskussionen runden das Angebot ab. Auch das bundesweit älteste Privattheater, das Wolfgang Borchert Theater, ist in Münster ansässig und widmet sich der avantgardistischen Inszenierung.

Bei Museumsliebhabern weltweit punkten viele unterschiedliche städtische wie private Häuser in Münster: Das Angebot reicht von Ausstellungen rund um die historische Entwicklung der Stadt vom Jahre 793 im Stadtmuseum Münster bis zu Sammlungen römisch-antiker Exponate. Besondere Beachtung findet beispielsweise das Archäologische Museum der Universität, das bereits 1883 gegründet wurde und sich direkt am Domplatz befindet. Ein aus privaten Geldern finanziertes Haus, das sich unterschiedlichen Werken der verschiedenen Schöpfungsperioden Pablo Picassos verschrieben hat, ist direkt in der historischen Altstadt nahe der Rothenburg beheimatet: das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster.

Das Münsterland ist gekennzeichnet durch seine hohe landwirtschaftliche Nutzung. Zusätzlich sorgen umfassende Parklandschaften für einen grünen Anstrich von Münster und seiner Region. So finden sich besonders in Sommermonaten zahlreiche Studierende, Besucher und Familien mit Kindern in den Parkanlagen der traditionsreichen Stadt ein. Hervorzuheben sind hier, stellvertretend für das Gesamtbild der fahrradfreundlichen Stadt, die Promenade sowie die ehemaligen Befestigungsanlagen. Letztere wurden im Zuge einer Renaturierung zu interessanten Grünbereichen umfunktioniert.

Der Botanische Garten im Schlosspark, der Aasee im Stadtzentrum sowie der Allwetterzoo Münster und insgesamt sieben Hallen- und vier Freibäder zeugen von der Außenaktivität der jungen und junggebliebenen Stadtbevölkerung. Überregional ist Münster vor allem durch den Fußballverein Preußen Münster sowie die Volleyballer des USC Münster bekannt. Nicht zuletzt dank der günstigen Lage am Dortmund-Ems-Kanal genießt zudem der Rudersport einen besonderen Stellenwert in Münster. Einige Münsteraner gewannen in dieser Sportart bereits zahlreiche Medaillen bei nationalen und internationalen Meisterschaften.