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Die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt liegt an der Elbe und am Ostrand der Magdeburger Börde, einer Landschaft, die für ihre ertragreichen Schwarzerden bekannt ist. Aufgrund der Lage am Schnittpunkt des Flusses mit dem Elbe-Havel- und Mittellandkanal und der guten Anbindung an das Autobahn- sowie Eisenbahnnetz ist Magdeburg eines der ältesten Industriezentren Deutschlands.

Wirtschaftliche Schwerpunkte in der Stadt sind beispielsweise die Umwelttechnologie, Gesundheitswirtschaft und der Maschinen- und Anlagenbau. Wachsende Bereiche sind die Kultur- und Kreativwirtschaft sowie die Informations- und Kommunikationstechnologiebranche. Zudem profitiert die Landwirtschaft seit vielen Jahrhunderten von der hervorragenden Bodenqualität der Magdeburger Börde.

Magdeburg wurde im Jahr 805 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, 968 wurde das Erzbistum Magdeburg begründet. Dafür verantwortlich war Otto I. der Große, der erste Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Gemeinsam mit Otto von Guericke gab er der Stadt den heutigen Beinamen „Ottostadt“.

Von Guericke lebte im 17. Jahrhundert in Magdeburg und war ein Politiker, Jurist, Erfinder und Physiker. Bekannt ist er vor allem für sein Experiment mit den „Magdeburger Halbkugeln“, mit denen er die Wirkung des Luftdrucks verdeutlichte und so die Existenz der Erdatmosphäre belegte.

Magdeburg wurde zweimal in seiner Geschichte schwer beschädigt: zunächst 1631 während des Dreißigjährigen Kriegs und mehr als 300 Jahre später 1944/45 im Zweiten Weltkrieg. Aus diesem Grund finden sich in der Stadt vergleichsweise wenige historische Sehenswürdigkeiten. Einige allerdings wurden, teils mehrfach, wiederhergestellt, sodass Magdeburg dennoch über imposante Bauwerke verfügt.

Das Wahrzeichen der Stadt ist der Magdeburger Dom, die älteste gotische Kathedrale auf deutschem Boden. Hier befindet sich das Grab von Otto I. Nicht weit entfernt vom Dom in der Altstadt befindet sich das Kloster Unser Lieben Frauen. Diese Klosteranlage wurde ab dem 11. Jahrhundert im romanischen Stil errichtet. Heute sind ein Kunstmuseum und eine Konzerthalle in der Anlage untergebracht.

Ganze viermal wurde die Sankt-Johannis-Kirche in der Altstadt zerstört und wiederaufgebaut. Die erste Erwähnung der Kirche unter diesem Namen stammt aus dem Jahr 1160; bei einem Stadtbrand 1207 brannte sie nieder. Die wiedererrichtete Kirche wurde 1451 von einem Blitz getroffen, durch den ein Feuer ausbrach, der das Gebäude wiederum zerstörte. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Kirche zunächst von einem Orkan beschädigt, ehe nur wenige Tage später der kaiserliche Generalissimus Tilly einen Angriff auf Magdeburg ausführen ließ, bei dem die Kirche niedergebrannt wurde.

Im Zweiten Weltkrieg schließlich führte ein Luftangriff der Alliierten 1944 zu erneuten großen Schäden. Im Januar 1945 wurde ein weiterer großer Luftangriff geflogen, nach dem nur noch Außenmauern und Reste der Türme von dem Gebäude übrig blieben. Erst nach der Wende wurde die Kirche wieder vollständig aufgebaut und 1999 wiedereröffnet. Seitdem dient die ehemalige Kirche als Konzert- und Festsaal.

Magdeburg verfügt über eine Vielzahl an öffentlichen Grünflächen im Stadtgebiet und gehört damit zu den grünsten Städten Deutschlands und auch Europas. Einer der beliebtesten Parks ist der Elbauenpark, der ca. 100 Hektar groß ist und anlässlich der Bundesgartenschau 1999 entstand. Das Wahrzeichen des Parks ist der Jahrtausendturm, ein 60 Meter hohes Holzgebäude. Im Inneren befindet sich eine Ausstellung über die Menschheitsgeschichte und die Entwicklung der Wissenschaften. Dort gibt es beispielsweise ein astronomisches Fernrohr, durch das man die Uhr am Magdeburger Dom ablesen kann.

Am östlichen Elbufer befindet sich der Herrenkrugpark im gleichnamigen Stadtteil. Er verläuft parallel zum Fluss in Nord-Süd-Richtung. Der größte Park Magdeburgs ist der Stadtpark Rotehorn. Hier befinden sich unter anderem die Stadthalle, ein Aussichtsturm und die Hyparschale, eine Mehrzweckhalle. Die verschiedenen Parks sowie der Klosterbergegarten sind Teil des Netzwerks „Gartenträume Sachsen-Anhalt“.

Kulturell interessierte Magdeburger und Besucher der Stadt finden ein breites Angebot für jeden Geschmack. Das Kulturhistorische Museum etwa zeigt eine Vielzahl an Objekten aus der Geschichte und dem Kunsthandwerk der Stadt sowie der Region. Das Otto-von-Guericke-Museum informiert über den berühmten Sohn der Stadt und seine Erfindungen und Experimente.

Im Theater Magdeburg finden seit mehr als 100 Jahren Aufführungen statt. Zunächst wurde es als Varietétheater genutzt, später als Operettenbühne. In drei Spielstätten werden heute zahlreiche Stücke aus den Bereichen Musiktheater, Ballett, Schauspiel und Philharmonie aufgeführt.

Darüber hinaus befinden sich in der Ottostadt zwei Kabarettspielstätten, darunter die Magdeburger Zwickmühle, die aus der Fernsehsendung Die 3 von der Zankstelle bekannt ist. Weitere Gruppen und Solisten bieten politisch-satirisches Kabarett in verschiedenen Spielstätten.

Ungefähr 14.000 Studierende lernen an der Otto-von-Guericke-Universität in mehr als 70 Studiengängen an neun Fakultäten. Die Universität ging 1993 aus der Technischen Universität Magdeburg (ehemals Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg), der Medizinischen Akademie Magdeburg und der Pädagogischen Hochschule Magdeburg hervor. Diese Schwerpunkte sind nach wie vor ein wichtiger Teil des Profils der Universität.

Der Wissenschaftsstandort verfügt zudem über eine Reihe verschiedener Forschungseinrichtungen, zum Beispiel das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung, das Leibniz-Institut für Neurobiologie und das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme.

Die Damen des Magdeburger FFC stiegen 2009 in die 2. Bundesliga Nord auf. Hervorgegangen ist der Frauenfußballclub aus der SG Handwerk Magdeburg sowie dem SV Fortuna Magdeburg; im Jahre 1997 wurde zusammen mit dem FSV Fortuna Magdeburg/Wolmirstedt ein selbstständiger Verein gegründet. Der Name Magdeburger FFC besteht seit 2003. Im Herrenfußball ist vor allem der 1. FC Magdeburg bekannt, der in der Oberliga, der höchsten Spielklasse im DDR-Fußball, mehrfach Meister und Pokalsieger wurde. Heute spielt der Verein in der 3. Liga. Bis 1965 gehörte die Fußballabteilung zum SC Magdeburg, ehe sie zu einem eigenen Verein ausgegliedert wurde.

Vom SC Magdeburg ist vor allem die Handballabteilung erfolgreich. Die Herrenmannschaft wurde mehrfach DDR- sowie Deutscher Meister, Pokalsieger, Champions-League-Sieger und EHF-Pokalsieger. In der Leichtathletik und im Schwimmen hat der SC ebenfalls viele bekannte und erfolgreiche Athleten hervorgebracht. Dazu gehören in der Leichtathletik etwa Grit Breuer, Nils Schumann und Nadine Kleinert, im Schwimmen Antje Buschschulte und Dagmar Hase.