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Leverkusen wurde erst 1930 durch den Zusammenschluss der Orte Wiesdorf, Schlebusch, Steinbüchel und Rheindorf gegründet. Ihre heutige Ausdehnung hat die Stadt seit 1975, als sie sich mit den Städten Opladen und Bergisch Neukirchen zusammenschloss und der Monheimer Stadtteil Hitdorf eingegliedert wurde. Etwa 165.000 Einwohner wohnen in der Großstadt, deren westliche Grenze der Rhein ist. Im Stadtgebiet mündet zunächst die Dhünn in die Wupper, ehe diese wiederum in den Rhein fließt.

Mitte des 19. Jahrhunderts gründete Carl Leverkus eine Chemiefabrik in Wiesdorf. Der Siedlung der Arbeiterschaft gab er den inoffiziellen Namen Leverkusen. Als bei der Stadtgründung entschieden wurde, dass der Name der Stadt nicht auf einen der ehemaligen Ortsnamen zurückgehen sollte, wurde die Bezeichnung Leverkusen für die gesamte Stadt übernommen. Die Chemiefabrik wurde 1891 von der Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. AG übernommen. Sie bildete damit den Grundstein des Werks der heutigen Bayer AG.

Die Bayer AG sowie die daraus hervorgegangene Lanxess AG sind die größten Arbeitgeber Leverkusens. Die beiden Global Player aus Pharmazie und Chemie prägen die Wirtschaft der Stadt. Daneben hat sich ein breit gefächertes Wirtschaftsprofil mit einem starken Mittelstand entwickelt. So sind zum Beispiel Unternehmen aus den Bereichen Kunststoff- und Metallverarbeitung, Gesundheitswirtschaft und Umwelttechnologie hier ansässig. Der Einzelhandel und die Dienstleistungsbranche runden die vielseitige Wirtschaft ab.

Nachdem das Eisenbahnausbesserungswerk in Opladen 2003 stillgelegt wurde, wurde ein 72 Hektar großes brachliegendes Gelände als Stadtumbaugebiet festgelegt. Das Projekt „Neue Bahnstadt Opladen“ verfolgt seitdem die Revitalisierung dieser Fläche sowie die Verbindung von Opladen mit dem benachbarten, bisher aber durch das Ausbesserungswerk getrennten Ortsteil Quettingen. Im Rahmen einer ersten Bauphase wurden zwei Brücken über die Bahngleise, eine Grünfläche sowie Wohn- und Gewerbegebäude gebaut. Seitdem wurden bei dem Bauprojekt bedeutende Fortschritte gemacht. 2021 wurde die Europa-Allee fertiggestellt und eröffnet, 2022 folgte die Eröffnung der ersten Mobilstation in Leverkusen. Der bisher jüngste Meilenstein ist die Vollendung des Fahrradparkhauses im Mai 2023.

Zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt im Rheinland gehört das Bayer-Kreuz. Die Großlichtanlage wurde bereits 1933 mit einem Durchmesser von 72 Metern aufgestellt, allerdings 1944 wieder demontiert. 1958 wurde auf dem Werksgelände ein neues Kreuz mit einem Durchmesser von 51 Metern errichtet. Es ist die größte Leuchtreklame der Welt. Das beleuchtete Kreuz ist nachts auch aus großer Entfernung sichtbar.

Eine bedeutende Sehenswürdigkeit abseits von dem Chemie- und Pharmaunternehmen ist Schloss Morsbroich. Das Schloss im Stadtteil Alkenrath wurde 1773 errichtet, seit 1951 befindet sich hier das Museum Morsbroich für moderne Kunst. Es war das erste Museum seiner Art, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland eröffnet wurde.

Das Kulturhighlight der Stadt sind die seit 1980 jährlich stattfindenden Leverkusener Jazztage. Renommierte nationale und internationale Musiker aus den Bereichen Jazz, Blues und Weltmusik treten an verschiedenen Veranstaltungsorten im Stadtgebiet auf, vor allem in der zentralen Spielstätte Forum. Zu den Stars, die bisher an den Jazztagen auftraten, gehören Ray Charles, Paco de Lucía und Miles Davis ebenso wie der Buena Vista Social Club, Kool & the Gang und die Künstlerinnen Angélique Kidjo sowie Sinéad O’Connor.

1914 wurde Kurt Lorenz in Opladen geboren. Er arbeitete als Maler und bildender Künstler, seine Werke werden noch heute im Raum Leverkusen ausgestellt. Er starb 1987 in Leverkusen, 1989 wurde der Kurt-Lorenz-Preis ins Leben gerufen. Er wird an Personen oder Initiativen in Leverkusen verliehen, die das kulturelle Leben der Stadt beeinflussen. Der vom Förderverein Kurt-Lorenz-Preis e. V. in unregelmäßigen Abständen verliehene Kulturpreis ist der einzige seiner Art in Leverkusen.

Trotz der großen Bedeutung der Industrie bietet Leverkusen einige Parks und Grünflächen, die der Naherholung und Entspannung dienen. So liegt zum Beispiel der Wildpark Reuschenberg im Reuschenberger Wald im Stadtteil Küppersteg. Der Wildpark beherbergt eine Vielzahl an heimischen Tieren wie Luchse, Ziegen und Fischotter. Im Zuge der Landesgartenschau 2005 wurde der Neuland-Park in Wiesdorf eröffnet. Zuvor befand sich auf der Anlage eine Giftmülldeponie, die mit speziellen Abdichtungen saniert wurde. Heute verfügt der 20 Hektar große Park über verschiedene Haus- und Themengärten.

Inmitten des Bayerwerks befindet sich die öffentlich zugängliche Carl-Duisberg-Parkanlage. Einen Teil des Parks bildet der Japanische Garten, der in Zusammenarbeit von der Bayer AG und japanischen Gärtnern angelegt wurde. 2006 wurde er im Rahmen des Wettbewerbs Deutschlands schönste Gärten in die Top 10 gewählt.

1974 wurde der Komiker, Moderator und Schauspieler Ralf Schmitz in Leverkusen geboren. Er wurde 2003 mit der Comedy-Serie Die Dreisten Drei bekannt und spielte unter anderem in den Filmen 7 Zwerge – Männer allein im Wald und 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug mit. Weitere Schauspieler aus Leverkusen sind Roland Jankowsky und Katharina Lorenz. Jankowsky war etwa in den Serien Nikola, Mord mit Aussicht und dem Film Die Wilden Hühner und das Leben zu sehen. Katharina Lorenz, Enkelin des Künstlers Kurt Lorenz, tritt vor allem im Theater auf, im Fernsehen spielte sie im Tatort und im Tel-Aviv-Krimi.

Auch einige Stars aus der Sportszene stammen aus Leverkusen oder traten für hiesige Vereine an. So startete Olympiasiegerin Heide Ecker-Rosendahl (Weitsprung und 4 x 100-m-Staffel) während ihrer gesamten Karriere für den TuS 04 Leverkusen, ebenso wie ihr Sohn, Stabhochspringer Danny Ecker, der 2007 Halleneuropameister sowie Dritter bei den Weltmeisterschaften wurde. Hammerwerfer Markus Esser wurde wie Ecker in Leverkusen geboren. Er gewann die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2005 und die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften 2006. Mit Felix Sturm stammt zudem ein mehrfacher Weltmeister im Boxen aus der Stadt am Rhein. Sturm gewann bei unterschiedlichen Box-Verbänden insgesamt fünfmal den Weltmeistertitel.

Wie vieles in der Stadt ist der Sport in Leverkusen von der Bayer AG geprägt. Der bekannteste Verein ist der Fußballbundesligist Bayer 04 Leverkusen. Die Mannschaft war 1988 UEFA-Pokalsieger und 1993 DFB-Pokalsieger. In der Saison 2001/02 wurde Leverkusen dreimal Zweiter: in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League. Die Spiele finden in der BayArena statt, die Teil des Sportparks Leverkusen ist. Ebenfalls befindet sich in diesem Sportpark die Ostermann-Arena, eine Mehrzweckhalle, die vom TSV Bayer 04 Leverkusen genutzt wird. In der Halle spielen die „Elfen“, die erste Damenhandballmannschaft des Vereins, und die Herrenmannschaft der Bayer Giants im Basketball. Beide Teams sind deutsche Rekordmeister.

Der TSV engagiert sich auch stark im Behindertensport. Rund 300 Mitglieder zählt die Behindertensportabteilung, die bereits große Erfolge bei Paralympics, Welt- und Europameisterschaften feierten. Der bekannteste Sportler ist Markus Rehm, der 2012 und 2016 Olympiasieger sowie mehrfach Europa- und Weltmeister wurde. 2014 gewann er den Titel im Weitsprung bei der Deutschen Meisterschaft der nichtbehinderten Sportler.