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Schon kurz nach der Verleihung des Stadtrechts 1165 galt Leipzig als wichtiges Handelszentrum. Diese Bedeutung hat die größte Stadt des Freistaats Sachsen noch heute. Obwohl im Anschluss an die Wende zunächst viele Industrieproduktionen zusammenbrachen, entstand gleichzeitig eine Reihe großer, neuer Industrieareale. Dadurch konnte sich Leipzig als wichtiger Standort der Automobilbranche etablieren. Weitere überregional bedeutende Branchen sind die Energiewirtschaft, die Verkehrs- und Logistikbranche sowie der Banken- und Industriesektor.

Im Jahr 1409 wurde die Universität Leipzig gegründet. Damit ist sie die zweitälteste durchgehend bestehende Universität Deutschlands. Älter ist nur die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, die seit 1386 besteht. An der Universität Leipzig unterrichteten unter anderem die Nobelpreisträger Werner Heisenberg, Gustav Hertz (beide Nobelpreis für Physik) und Wilhelm Ostwald (Chemie). Zu den prominentesten Studenten gehören Richard Wagner, Johann Wolfgang von Goethe und Erich Kästner. Die Universität gilt als Ursprung der sogenannten Leipziger Schule. Diese beschäftigt sich beispielsweise mit den Fachbereichen Psychologie und Soziologie.

Die Messetradition Leipzigs geht auf das Jahr 1190 zurück. Damit gehört die Leipziger Messe zu den ältesten Messeplätzen weltweit. Seit 1996 finden die Veranstaltungen auf einem modernen neuen Gelände am Stadtrand statt. Regelmäßig werden wichtige Messen wie die Leipziger Buchmesse, die Haus-Garten-Freizeit sowie die Industriemesse Intec und die Zuliefermesse Z hier ausgetragen. Im zur Messe gehörenden Kongresszentrum Congress Center Leipzig (CCL) werden internationale Großkongresse aus den Sektoren Industrie, Dienstleistung und Medizin veranstaltet.

Für Städtereisende ist Leipzig ein äußerst beliebtes Reiseziel. Die Stadt in Sachsen verfügt über viele historische Bauwerke und geschichtsträchtige Orte. Die gut ausgebaute touristische Infrastruktur zieht Personen aus Deutschland ebenso wie aus den Niederlanden, Großbritannien, den USA oder Japan an.

Ein Wahrzeichen der Stadt ist das Völkerschlachtdenkmal, das mit 91 Metern Höhe zu den größten Denkmälern in Europa gehört. Es wurde zur Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig errichtet und 1913 eingeweiht.

Das Panometer ist ein Ausstellungsgebäude in Leipzig und zählt zu den bekanntesten Touristenattraktionen. Der Name setzt sich zusammen aus den Wörtern Panorama und Gasometer. Beeindruckend ist auch der Leipziger Hauptbahnhof. Der über 80.000 m² große Bahnhof ist weit mehr als ein Verkehrsknotenpunkt: Auf drei Etagen finden Besucher mehr als 140 Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleister und Restaurants.

Historische Gebäude wie die Thomaskirche oder Nikolaikirche ziehen ebenfalls viele Touristen an. Die Thomaskirche war die Wirkungsstätte des berühmten Komponisten Johann Sebastian Bach. Die Nikolaikirche nimmt einen besonderen Platz in der deutschen Geschichte ein: 1989 war die Kirche der Ausgangspunkt der Montagsdemonstrationen, die eine große Rolle in der Friedlichen Revolution in der DDR spielten und schließlich zur Wiedervereinigung führten.

Aufgrund der langen und bewegten Geschichte Leipzigs finden sich hier vielfältige Ausstellungen und Sammlungen. Eine davon ist im Deutschen Buch- und Schriftmuseum zu sehen. Das weltweit älteste Fachmuseum dieser Art bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Buch-, Schrift- und Papierkultur. Eine beeindruckende Bildersammlung wird im Museum der bildenden Künste ausgestellt.

Leipzig war Geburts- bzw. Wirkungsstätte verschiedener berühmter Komponisten und wird daher oft als Musikstadt bezeichnet. Erinnerungen daran findet man in Komponistenhäusern, wie zum Beispiel dem Sterbehaus von Felix Mendelssohn-Bartholdy. An der Stelle, an der einst das Geburtshaus von Richard Wagner stand, erinnert heute eine Gedenktafel an einen der berühmtesten Söhne der Stadt.

Die Musik spielt noch immer eine wichtige Rolle in Leipzig. Im Gewandhaus spielt das weltweit renommierte Gewandhausorchester. Das Orchester tritt zudem in der Oper Leipzig und in der Thomaskirche auf. In dieser Kirche kann man darüber hinaus dreimal in der Woche dem Thomanerchor zuhören, der 1212 gegründet wurde. Verschiedene Initiativen streben momentan an, das musikalische Erbe der Stadt zum UNESCO-Welterbe erklären zu lassen.

Die Geschichte des Leipziger Weihnachtsmarkts reicht bis in das Jahr 1458 zurück. Neben dem Dresdner Striezelmarkt und dem Bautzener Wenzelmarkt gehört er damit zu den ältesten deutschen Weihnachtsmärkten. Mit mehr als zwei Millionen Besuchern im Jahr und ca. 260 Ständen ist er darüber hinaus einer der größten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Ein jährliches Highlight ist die Eröffnung durch den Thomanerchor.

1900 wurde in Leipzig der Deutsche Fußball-Bund gegründet, wodurch die lange Fußballtradition der Stadt begann. Frühe Erfolge erzielte der VfB Leipzig, der 1903 erster deutscher Meister wurde und diesen Triumph 1906 und 1913 wiederholen konnte. Heute spielt RB Leipzig in der Bundesliga. Bekannte Sportler, die aus Leipzig stammen, sind die ehemalige Schwimmerin Kristin Otto, Hockey-Olympiasiegerin Mandy Haase, Diskuswerferin Nadine Müller sowie die Fußballer René Adler und Leonardo Bittencourt.

In Leipzig fanden einige große internationale Sportveranstaltungen statt. Unter anderem wurden einige Partien der Fußballweltmeisterschaft 2006 hier ausgetragen. 2007 richtete Leipzig die Weltmeisterschaft im Bogenschießen aus, 2009 die Europameisterschaften im Modernen Fünfkampf. Hinzu kommen jährlich stattfindende Veranstaltung wie das Weltcupturnier im Pferdesport „Partner Pferd“ sowie der Leipzig-Marathon.