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Das 111.000 Einwohner umfassende Koblenz feierte 1992 sein 2.000-jähriges Bestehen. Damit ist die rheinland-pfälzische Stadt eine der ältesten Deutschlands und so eng mit der Geschichte des Landes verbunden. Zahlreiche Kulturdenkmäler warten hier auf Besucher aus aller Welt. Das Wahrzeichen der Stadt betont den Schifffahrtsknotenpunkt: Das Deutsche Eck ist eine aufgeschüttete Landzunge, die sich genau dort befindet, wo sich die Bundeswasserstraßen Rhein und Mosel vereinen. 1216 verschenkte Erzbischof Theoderich von Wied das Gebiet an die Ritter des Deutschen Ordens; daher hat die Landzunge ihren Namen.

Koblenz hat sich im letzten Jahrzehnt zu einem bedeutenden IT-Standort entwickelt. Schwerpunkte sind etwa Informationstechnik, Informationsmanagement und Computervisualistik. Zu den weiteren wichtigen Sektoren gehören die Maschinen- und Autozulieferindustrie sowie das Versicherungs- und Bankenwesen.

Die Besiedlung des Koblenzer Gebiets begann schon in der Steinzeit. Die erste städtische Siedlung wurde von den Römern an dieser Stelle errichtet: Der heutige Altstadtkern war damals das Kastell Confluentes und verantwortlich für die Sicherung der Rheinstraße Mainz-Köln-Xanten. Das Kastell Niederberg war zur Sicherung des Limes gedacht. In den folgenden Jahrhunderten war Koblenz Schauplatz zahlreicher Konflikte, Sitz von Erzbischöfen und Großfürsten sowie ein Ort des baulichen Wandels und Teil des UNESCO-Welterbes. Die Geschichte der Stadt sowie die baulichen Zeugnisse ebenjener, wie die Basilika St. Kastor, die älteste Kirche der Stadt aus dem 9. Jahrhundert, sind touristische Anziehungspunkte und machen Koblenz zu einer beeindruckenden Kulturstadt.

Unter dem Motto „Koblenz verwandelt“ fand 2011 die Bundesgartenschau in der Stadt an Mosel und Rhein statt. Im Zuge dessen wurden viele historische Bauten restauriert und ein herrlicher Landschaftspark vor der Festung Ehrenbreitstein angelegt. Diese Festung wurde schon um 1020 als Burg errichtet und beherbergte später als sicherste Burg des Kurstaats die größten Heiligtümer. Die Anlage ist noch immer gut erhalten und wurde anlässlich der Bundesgartenschau per Luftseilbahn mit dem Deutschen Eck verbunden: Die Rheinseilbahn ist die größte Luftseilbahn Deutschlands und eine Attraktion für Besucher und Koblenzer.

Koblenz ist nicht nur Sitz des Campus Koblenz der Universität Koblenz-Landau, des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, des Bundesarchivs und des Verfassungsgerichtshofes Rheinland-Pfalz, sondern hat darüber hinaus zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Neben dem Kurfürstlichen Schloss, dem Deutschherrenhaus und den Rheinanlagen können außerdem die Vier Türme, das Preußische Regierungsgebäude oder auch das Schloss Stolzenfels besucht werden. Zahlreiche Museen, unter anderem das Landesmuseum Koblenz, die Beethoven-Gedenkstätte (das Mutter-Beethoven-Haus) und das Rheinische Fastnachtsmuseum im Kehlturm des Fort Konstantins laden Besucher dazu ein, sich mit der Geschichte rund um Koblenz auseinanderzusetzen.

Ursprünglich als TuS Neuendorf gegründet, ist die Turn- und Spielvereinigung Koblenz 1911 e. V. (TuS Koblenz) ein deutscher Fußballverein, der in der Regionalliga Südwest spielt und das Stadion Oberwerth als Spielstätte hat. Koblenz beheimatet rund 150 Sportvereine, circa 50 verschiedene Sportarten vom Triathlon bis zum Rollstuhltanz werden angeboten. Die Stadt ist außerdem Olympiastützpunkt für Fechten und Rudern und war schon Etappenziel der Tour de France.

Ob man sich im Café Hahn, in der Kulturfabrik, im Theater Koblenz bzw. einem anderen Koblenzer Theater eine Aufführung anschaut oder eines der bekannten Musikfestivals besuchen möchte: Koblenz bietet Kulturinteressierten ein reiches Programm. Die Liste der regelmäßigen Veranstaltungen ist lang und reicht vom Rosenmontagszug und den Koblenzer Literaturtagen mit Literaturmatinee über die Lichtströme und das Blüten- und Weinfest bis hin zum Rhein in Flammen und einem Gaukler- und Kleinkunstfestival.

Klemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich wurde 1773 in Koblenz geboren und war Diplomat und Staatsmann im Dienste Österreichs. Ab 1809 war er österreichischer Außenminister und leitete 1814/15 den Wiener Kongress zur Neuordnung Europas nach der Niederlage Napoleon Bonapartes in den Koalitionskriegen. Nach ihm wurde die Sektmarke Fürst von Metternich benannt. Die Trauben, die für den Sekt verwendet werden, stammen von Schloss Johannisburg, das ihm mitsamt Weingütern 1816 vom österreichischen Kaiser Franz I. geschenkt worden war.

1926 kam Valéry Marie René Giscard d’Estaing in Koblenz zur Welt. Sein Vater Jean Edmond Lucien Giscard d’Estaing war als Teil der französischen Besatzungsarmee nach dem Ersten Weltkrieg in Koblenz stationiert, wurde kurz nach der Geburt des Sohnes im Juli 1926 aber nach Paris versetzt. Nach dem Tod Georges Pompidous wurde Giscard d’Estaing 1974 zum dritten französischen Staatspräsidenten der Fünften Republik gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1981 inne. Zur Erinnerung an sein Geburtshaus wurde in den Rheinanlagen in Koblenz ein Gedenkstein mit Plakette aufgestellt.

Eine weitere bekannte Persönlichkeit aus Koblenz ist Bodo Illgner. Der ehemalige Fußballtorwart, der für den 1. FC Köln und Real Madrid spielte, wurde 1967 in der Stadt an Rhein und Mosel geboren. Mit Real Madrid wurde er je zweimal spanischer Meister und Champions-League-Sieger. Seinen größten Erfolg erzielte er mit der deutschen Nationalmannschaft: 1990 wurde er in Italien als bislang jüngster Torwart Fußball-Weltmeister.

Der wohl bekannteste Sportverein der Stadt, Telekom Baskets Bonn, stellt seit Jahren erfolgreich mit der ersten Herren-Mannschaft sein Können in der Basketball-Bundesliga unter Beweis. Darüber hinaus sind viele Rudervereine sowie ein erfolgreicher Badminton-Club und die Triathlon-Abteilung der „Schwimm- und Sportfreunde Bonn 1905“ (SFF Bonn) überregional bekannt.