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Hagen liegt am südöstlichen Rand des Ruhrgebiets, wird Südwestfalen zugerechnet und ist mit 260 Jahren noch verhältnismäßig jung. Als Standort der einzigen staatlichen Fernuniversität in Deutschland ist Hagen mit 189.000 Einwohnern in der ganzen Bundesrepublik bekannt. Unweit des Hagener Hauptbahnhofs fließt die Ennepe in die Volme, die wiederum wenige Kilometer nördlich, zwischen Harkort- und Hengsteysee, in die Ruhr mündet. Die beiden Seen stellen den zweit- bzw. drittgrößten von insgesamt sechs Ruhrstauseen dar. Ungewöhnlich für eine Stadt des Ruhrgebiets ist die exponierte Lage Hagens in einer grünen und abwechslungsreichen Umgebung. Die Stadt ist Sitz von zahlreichen bekannten Unternehmen wie Westfalia, Christ, Hussel oder SinnLeffers.

Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge ist die FernUniversität, so die Eigenschreibweise der Hochschule, mit 76.000 Studierenden auch die größte Hochschule der Bundesrepublik. Die 1974 gegründete Hochschule ist jedoch keine Volluniversität, da bestimmte Fächer wie Medizin nicht sinnvoll zum Fernstudium angeboten werden können. Bei den Abschlüssen der Fernuniversität handelt es sich um reguläre Bachelor- und Mastergrade, wie sie von anderen Hochschulen bekannt sind. Von Bildungs- und Kulturwissenschaften über Psychologie, Informatik und Rechtswissenschaften bis hin zu Politikwissenschaften und Mathematik können vielfältige Studienfächer gewählt werden. Mit ca. 31.000 Studierenden stellt die Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften die größte der vier Fakultäten dar. Johannes Rau, von 1999 bis 2004 achter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, war Mitbegründer der Fernuniversität Hagen und wurde 1991 zum Ehrendoktor ernannt.

Eines der Wahrzeichen Hagens stellt das Schloss Hohenlimburg im gleichnamigen Stadtteil dar. Es handelt sich um die einzige erhaltene Höhenburg in Westfalen. Bis 1807/08 bildete die Anlage, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde, den politischen Mittelpunkt und Verwaltungssitz der Grafschaft Limburg. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war das Schloss Sitz der Grafen von Bentheim-Tecklenburg und wurde aus diesem Grund zahlreichen baulichen Veränderungen unterzogen. Mittlerweile beherbergt die Burg das Deutsche Kaltwalzmuseum, das an die Geschichte der Drahtzieherei erinnert. Heute noch werden rund 70 % der deutschen Kaltwalzerzeugnisse im östlich von Hagen gelegenen Lennetal produziert. Schloss Hohenlimburg ist darüber hinaus Austragungsort der jährlich stattfindenden Schlossspiele, bei denen verschiedene Beiträge aus den Bereichen Musik, Theater und Kabarett dargeboten werden, und lockt unter anderem aus diesem Grund jährlich viele Ausflügler nach Südwestfalen.

Einige Persönlichkeiten, die in Hagen geboren wurden, haben auch über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus von sich reden gemacht. So wurde beispielsweise Carl Brandt 1886 im Hagener Stadtteil Haspe geboren. Er gründete im Jahre 1912 die Märkische Zwieback- und Keksfabrik C. & F. Brandt G.m.b.H. und baute sie zum marktführenden Unternehmen aus. Die Produktion der Brandt Zwieback-Schokoladen GmbH + Co. KG, so der heutige Unternehmensname, ist mittlerweile südlich von Gotha im thüringischen Ohrdruf angesiedelt.

Ebenfalls in Hagen geboren wurde 1960 Gabriele Susanne Kerner. Besser bekannt ist sie unter ihrem Pseudonym Nena. Die Popmusikerin erlangte mit ihrem Hit 99 Luftballons aus dem Jahr 1983 internationale Bekanntheit. Sie zählt mit 25 Millionen verkauften Tonträgern zu den weltweit erfolgreichsten deutschen Künstlern der Musikgeschichte. Vor allem die Musikszene der 1980er Jahre wurde von Kerner geprägt. Weitere erfolgreiche Lieder waren beispielsweise Nur geträumt oder Leuchtturm. Nena produzierte auch Kinderalben wie Komm, lieber Mai… oder Nenas Weihnachtsreise. Sie erschien zudem in Filmen wie Gib Gas – Ich will Spaß oder Richy Guitar, in dem der Sänger der Band Die Ärzte, Farin Urlaub, die Hauptrolle spielt.

Hagen beheimatet den Deutschen Basketball Bund (DBB) und hat diverse Basketballvereine in den höchsten deutschen Spielklassen hervorgebracht. Von 2009 an spielte Phoenix Hagen in der erstklassigen Basketball-Bundesliga. Der Verein ging aus der Zweitligamannschaft BG DEK/Fichte Hagen hervor, musste 2016 jedoch Insolvenz anmelden und verlor seine Bundesligalizenz. Die erfolgreichste Spielzeit hatte Phoenix in der Saison 2012/13, in der man sich Platz 8 und somit die Teilnahme an den Playoffs sichern konnte. Hier schied der Klub allerdings in der ersten Runde gegen die Brose Baskets Bamberg aus.

Das international erfolgreichste Team aus Hagen ist die Faustballmannschaft des TSV Hagen 1860, dem größten und ältesten Sportverein der Stadt.

Der TSV kann zehn deutsche Meister-, sieben Europapokal- und drei Weltpokaltitel auf dem Feld aufweisen. In der Halle gewann der Verein siebenmal die deutsche Meisterschaft und wurde zwölfmal in Folge Europapokalsieger.