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Gelsenkirchen liegt im zentralen Ruhrgebiet und hat rund 260.000 Einwohner. Die Stadt gehört zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe sowie zum Regionalverband Ruhr und liegt teils südlich, teils nördlich des Rhein-Herne-Kanals. Nördlich davon liegen einzig die Stadtteile Horst sowie weitere sieben, die aus der ehemals eigenständigen Stadt Buer hervorgegangen sind. Infolge von Bergsenkungen liegt ein großer Teil Gelsenkirchens unterhalb des Hauptvorfluters Emscher. Aus diesem Grund muss sie permanent mit Entwässerungspumpen vor Überflutung geschützt werden. Bis in die 1980er Jahre war die Stadt in hohem Maße vom Ruhrbergbau geprägt. Infolge des Bedeutungsverlusts dieser Industrie stieg die Arbeitslosenquote in Gelsenkirchen rapide an und liegt weit über dem bundesweiten Durchschnitt. Gegen Ende der 1990er Jahre hat die Stadt damit begonnen, sich als Standort für die Solarindustrie zu etablieren.

Einige Siedlungen, Anker- oder Aussichtspunkte im Stadtgebiet Gelsenkirchens zählen zur Route der Industriekultur. Das Projekt des Regionalverbandes Ruhr verbindet wichtige und touristisch attraktive Industriedenkmäler des Ruhrgebiets zu einer touristischen Themenstraße. Es handelt sich hierbei nicht um eine Route im klassischen Sinne mit Start- und Endpunkt, sondern vielmehr um ein Netz, durch das Museen, Ausstellungen, Aussichtspunkte etc. miteinander verbunden sind. Ein gesondertes Wegenetz, das etwa 700 km umfasst, richtet sich dabei speziell an Radfahrer. Zu den Gelsenkirchener Stationen der Route zählen beispielsweise die Halden Rungenberg und Rheinelbe. Letztere erfreut sich heutzutage großer Beliebtheit bei Dirt-Bike-, Downhill- und Freeride-Fahrern. Auch der Nordsternpark auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern gehört zum Programm der Route der Industriekultur. Der Landschaftspark, der ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und Schulklassen darstellt, war 1997 Schauplatz der Bundesgartenschau.

Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel in Gelsenkirchen ist die ZOOM Erlebniswelt. Es handelt sich dabei um den 1949 gegründeten und um die Jahrtausendwende umgestalteten Ruhr-Zoo. In den Themenbereichen Alaska, Afrika und Asien finden über 900 Exemplare von mehr als 100 Tierarten eine naturgetreue Heimat. Zu den besonderen Highlights, die auf die Themenwelten verteilt sind, zählen ein Unterwasserglastunnel, eine Bootsfahrt entlang der Landschaftsgehege im Bereich Afrika sowie ein 1,3 km langer Spazierweg, der sich teilweise in einer Höhe von 5 m befindet. Ein zusätzliches Themengebiet stellt der Grimberger Hof dar. Dieser beheimatet in Anlehnung an einen typisch westfälischen Bauernhof mitteleuropäische Nutztiere wie Schweine, Ziegen, Ponys, Esel und Hühner, die teilweise in einem Streichelzoo untergebracht sind. Mit Ernie, der im März 2017 47 Jahre alt geworden ist, lebt der älteste Flusspferdbulle Deutschlands in der ZOOM Erlebniswelt.

Die Stadt Gelsenkirchen hat zahlreiche Persönlichkeiten hervorgebracht, die auch über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus und teilweise weltweit zu Berühmtheit gelangt sind. Darunter ist beispielsweise der Chemiker Rudolf Rempel zu nennen, der hier 1859 geboren wurde. Er hatte die Idee, die Ränder von Gläsern glattzuschleifen und sie mit Gummiringen und Blechdeckeln zu verschließen, und erfand auf diese Weise das Einweckglas. Einen Apparat, der die Gläser während des Einkochens geschlossen hält, ließ sich Rempel patentieren. Nach seinem frühen Tod mit nur 34 Jahren übernahm einer seiner ersten Kunden, Johann Carl Weck, das Alleinverkaufsrecht an seinen Gläsern und Geräten. Aus diesem Zusammenhang entstand das heute als J. Weck GmbH u. Co. KG bekannte Unternehmen.

1962 wurde der Schauspieler und Regisseur Martin Wuttke in Gelsenkirchen geboren. Er spielte an mehr als zehn deutschsprachigen Theatern, darunter das Berliner Schillertheater oder das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg. Seit 2009 ist er Mitglied des Ensembles im Wiener Burgtheater. Von 2008 bis 2015 wurde Wuttke zudem einem breiten Fernsehpublikum bekannt: Gemeinsam mit Simone Thomalla bildete er das Ermittlerduo Eva Saalfeld und Andreas Keppler in dem vom Mitteldeutschen Rundfunk produzierten Leipziger Tatort. Ein noch größeres Publikum konnte Wuttke 2009 auf der Kinoleinwand bestaunen: In Quentin Tarantinos preisgekröntem Film Inglourious Basterds spielte er Adolf Hitler. Wuttke gewann unter anderem mehrere Nestroy-Theaterpreise sowie die Auszeichnung als Schauspieler des Jahres des Theatermagazins Theater heute.

Eine weitere bekannte Persönlichkeit, die in Gelsenkirchen geboren wurde, ist Manuel Neuer. Der deutsche Nationaltorhüter erblickte 1986 im Stadtteil Buer das Licht der Welt. Er durchlief zahlreiche Jugendmannschaften des FC Schalke 04 und spielte von 2006 bis 2011 für die Profimannschaft, in der er zum mit Abstand jüngsten Stammtorwart der Bundesliga wurde. Hier gewann er in der Saison 2010/11 den DFB-Pokal. Seit der Folgesaison spielt Neuer für den deutschen Rekordmeister Bayern München. Mit dem FC Bayern errang er bislang jeweils vier deutsche Meisterschaften sowie Pokalsiege und gewann 2013 sowohl die UEFA Champions League als auch die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft. Erstmals für die A-Nationalmannschaft nominiert wurde Neuer im August 2007. In seiner Karriere wurden ihm zahlreiche Auszeichnungen zuteil, darunter die als Welttorhüter in den Jahren von 2013 bis 2016. Die Vereinigung der europäischen Sportjournalisten (UEPS) kürte ihn 2014 zu Europas Sportler des Jahres. Im selben Jahr gewann er auch den Goldenen Handschuh bei der Weltmeisterschaft.

Fußballfans ist Gelsenkirchen vor allem durch den FC Schalke 04 bekannt, der aus dem gleichnamigen Stadtteil stammt. Der 1904 als Westfalia Schalke gegründete Verein ist, gemessen an den Mitgliedern, der drittgrößte Verein in Deutschland und zählt zu den größten auf der ganzen Welt. Seine Heimspiele trägt der „S04“ seit 2001 in der Veltins-Arena auf dem sogenannten Berger Feld im Stadtteil Erle aus. Seit Einführung der Bundesliga wurde der FC Schalke sechsmal Vizemeister. Besonders dramatisch verlief das Saisonfinale der Spielzeit 2000/01, bei dem bereits die Meisterschaft gefeiert wurde, ehe Bayern München bei seinem Spiel in Hamburg in der Nachspielzeit noch den Ausgleich erzielte und in der Tabelle wieder an Schalke vorbeizog. Die Medien bezeichneten die Schalker Mannschaft in diesem Zusammenhang als „Meister der Herzen“. Immerhin gelang in dieser Saison, ebenso wie 1972, 2002 und 2011, der Gewinn des DFB-Pokals. Der größte internationale Erfolg in der Vereinsgeschichte des FC Schalke 04 gelang den „Eurofightern“ um Jens Lehmann, Olaf Thon und Youri Mulder 1997, als sich der Verein in zwei Finalspielen des UEFA-Pokals gegen Inter Mailand durchsetzen konnte.