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Die Stadt Essen mit knapp 590.000 Einwohnern liegt im Zentrum des Ruhrgebiets und gehört zur Metropolregion Rhein-Ruhr. Bereits um 845 herum wurde das Stift Essen gegründet, auf dessen Fundament im Zentrum heute das Essener Münster steht. Als Stadt erwähnt wurde Essen zum ersten Mal im Jahr 1003.

Wirtschaftlich war die Stadt lange Zeit von der Montanindustrie geprägt, insbesondere von der Krupp’schen Industrie. 1811 wurde die Krupp Gussstahlfabrik gegründet, aus der Anfang des 20. Jahrhunderts die Friedrich Krupp AG hervorging. Den Beinamen „Krupp- und Kohle-Stadt“ hat Essen im Rahmen der wirtschaftlichen Veränderungen abgegeben. Heute ist der Dienstleistungssektor der wichtigste Bereich, zudem gilt Essen als Hightechmetropole in den Branchen Medizin und Energie.

Den Wandel von der reinen Industriestadt vollzog Essen endgültig mit der Ernennung zur Kulturhauptstadt 2010 (stellvertretend für alle 53 Städte des Regionalverbandes Ruhr). Das Motto des Projekts RUHR.2010 war „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“.

Die UDE (Universität Duisburg-Essen) entstand 2003 aus der Fusion der Universität-Gesamthochschule Essen und der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg. Sie gehört zu den zehn größten deutschen Universitäten. Mehr als 100 Bachelor- und Masterstudiengänge werden hier angeboten, ein Fokus liegt auf der nanowissenschaftlichen und biomedizinischen Forschung.

Musik, Theater, Tanz und Gestaltung kann man an der Folkwang Universität der Künste studieren. Die Kunsthochschule ist die zweitgrößte Deutschlands. Sie vereint als eine der wenigen Kunsthochschulen die Ausbildung in den bildenden und darstellenden Künsten mit der Kunstwissenschaft.

Gemessen am Anteil der Erholungsflächen im Stadtgebiet gehört Essen zu den grünsten Städten Deutschlands. 2017 ist Essen die Umwelthauptstadt Europas. Ein beliebtes Naherholungsziel ist der Baldeneysee, der größte von sechs Ruhrstauseen. Rund um den See befinden sich Fuß- und Radwege mit einer Länge von 14 Kilometern. Auf dem See selbst gibt es eine Regattastrecke für den Ruder- und Kanurennsport.

Der größte Park Essens mit etwa 70 Hektar ist der Grugapark, Austragungsort der Bundesgartenschau 1965. Hier finden jeden Sommer zahlreiche Konzerte, Park- und Kinderfeste sowie weitere Veranstaltungen statt. Zu den ältesten Parkanlagen des Rheinlands zählt der Borbecker Schlosspark. Die Parkanlage, als englischer Landschaftsgarten angelegt, besteht bereits seit dem 16. Jahrhundert. Im Park befindet sich das Schloss Borbeck, ein barockes Wasserschloss, das für Weiterbildungsangebote und Kulturveranstaltungen genutzt wird.

Die Zeche Zollverein war bis 1986 ein aktives Steinkohlebergwerk und ist mittlerweile ein Architektur- und Industriedenkmal. Zusammen mit der Kokerei Zollverein gehört die Zeche seit 2001 zum UNESCO-Welterbe. Gleichzeitig ist sie ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur, die das industrielle Erbe des Kontinents in den Vordergrund stellt.

In der Zeche Zollverein ist seit 2010 das Ruhr Museum untergebracht, ein natur- und kulturhistorisches Museum für das Ruhrgebiet. Zudem finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen jedes Jahr hier statt, beispielsweise Konzerte der WDR Big Band, die internationale Weltmusikmesse WOMEX und vieles mehr.

Die Villa Hügel liegt im Stadtteil Bredeney und ist das ehemalige Wohnhaus der Familie Krupp. Die 8.100 m² große Villa ist heute regelmäßig Veranstaltungsort, zum Beispiel für Ausstellungen oder Konzerte. Umgeben ist die Villa vom 28 Hektar großen Hügelpark, der öffentlich zugänglich ist. Die Parkanlage ist Teil des European Garden Heritage Network.

In der Innenstadt am Burgplatz befindet sich das Essener Münster, die Bischofskirche des sogenannten Ruhrbistums. Die gotische Hallenkirche wurde nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. Einer der bedeutendsten Kunstschätze im Essener Münster ist die Goldene Madonna, die älteste vollplastische Marienfigur nördlich der Alpen.

Der Schauspieler Diether Krebs, bekannt vor allem aus der Fernsehserie Ein Herz und eine Seele, wuchs in Essen auf. 2011 wurde ihm zu Ehren der Ostpark in Diether-Krebs-Platz umbenannt. In der gleichen Serie hatte Marie-Luise Marjan eine ihrer ersten Rollen. Die gebürtige Essenerin ist als Mutter Beimer aus der Lindenstraße deutschlandweit beliebt. Weitere bekannte Entertainer aus Essen sind Komiker Ingo Appelt und der Kabarettist Hagen Rether.

Nicht nur in Essen ist der Ausruf bekannt: „Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen …“

Die bekannteste Fußballmannschaft ist Rot-Weiss Essen. 1953 gewann die Mannschaft den DFB-Pokal und wurde 1955 Deutscher Meister. 1954 nahm der Essener Helmut Rahn an der Fußball-Weltmeisterschaft in der Schweiz teil. Im als „Wunder von Bern“ berühmten Finale schoss Rahn das Siegtor, das bis heute wohl berühmteste Tor der deutschen Fußballgeschichte. Nach seinem Tod wurde zu seinen Ehren eine lebensgroße Bronzestatue im ehemaligen Georg-Melches-Stadion enthüllt. Die Fußballlegende Helmut Rahn wurde am 16. August 1929 in Essen geboren und blieb der Stadt Essen bis zu seinem Tod verbunden.

Weitere bekannte Fußballspieler des Rot-Weiss-Essen waren unter anderem Horst Hrubesch, Oliver Bierhoff und Jens Lehmann.

In der Sporthalle „Am Hallo“ tragen unter anderem der TUSEM Essen im Handball und die ETB Wohnbau Baskets Essen im Basketball ihre Spiele aus. Im angrenzenden Stadion finden Leichtathletikveranstaltungen statt, ebenso wie Heimspiele der Assindia Cardinals, einem American-Football-Team aus Essen.

1927 wurde die Limbecker Straße in Essens Innenstadt für Autos gesperrt und wurde damit faktisch zur ersten Fußgängerzone in Deutschland. Die Straße führte durch das Limbecker Tor, eines der Tore der Essener Stadtmauer. Benannt ist die Limbecker Straße nach der Lindenbecke bzw. später Limbecke, einem Fluss, der am heutigen Limbecker Platz durch einen Teich floss.

Die Limbecker Straße ist neben der Kettwiger Straße eine der Haupteinkaufsstraßen. Seit 2009 befindet sich auf dem Limbecker Platz ein Einkaufszentrum, das täglich mehr als 50.000 Besucher anzieht. Somit folgt Essen seiner alten Tradition „Essen die Einkaufsstadt“. Daran erinnert noch heute eine Leuchtreklame auf dem Hotel Mövenpick gegenüber dem Essener Hauptbahnhof.