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Die kreisfreie Stadt Chemnitz am gleichnamigen Fluss ist hinter Leipzig und Dresden die drittgrößte Stadt Sachsens. Heute leben hier knapp 250.000 Menschen. Vor allem im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war Chemnitz eine wichtige Industriestadt.  Daher rührt auch der Bevölkerungshöchststand der Stadt, den sie, bedingt durch zahlreiche Bauprojekte für Industrie, Handel aber auch des sozialen Wohnungsbaus, im Jahre 1930 mit mehr als 360.000 Einwohnern hatte. Chemnitz liegt am nördlichen Rand des Erzgebirges, genauer gesagt im Erzgebirgsbecken, das einen historisch bedeutenden Industrieraum darstellt.

Auch heute noch ist Chemnitz ein bedeutender Technologiestandort und beheimatet zahlreiche Unternehmen etwa aus der Automobil- und Zuliefererindustrie. Auch die Informationstechnologie spielt eine wichtige Rolle, ebenso wie der Anlagen- und Maschinenbau. Um nicht nur die Stadt, sondern auch die umliegenden Regionen zu stärken, hat sich Chemnitz gemeinsam mit Dresden, Leipzig, Halle und Zwickau 2006 zur Metropolregion Sachsendreieck zusammengeschlossen. 2009 stellte sich der Verbund unter dem Namen Metropolregion Mitteldeutschland neu auf und umfasst mittlerweile 11 Städte, darunter auch Jena und Magdeburg.

Anlässlich des „Karl-Marx-Jahres“ wurde Chemnitz im Mai 1953 durch die DDR-Regierung und das Zentralkomitee der SED in Karl-Marx-Stadt umbenannt. Marx zählte, gemeinsam mit Friedrich Engels, zu den einflussreichsten Theoretikern des Kommunismus und des Sozialismus. Das im Jahre 1971 eingeweihte Karl-Marx-Monument gilt noch heute als Wahrzeichen von Chemnitz. Die Plastik, eine stilisierte Darstellung des Kopfes von Karl Marx, steht an der Chemnitzer Brückenstraße vor dem ehemaligen Bezirksratsgebäude, auf dem in deutscher, französischer, englischer und russischer Sprache das wohl bekannteste Zitat aus dem Kommunistischen Manifest „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“ geschrieben steht. Bereits am 1. Juni 1990, also etwa 4 Monate bevor die DDR in der Bundesrepublik Deutschland aufging, beschloss das neue, demokratisch gewählte Stadtparlament die Rückbenennung von Karl-Marx-Stadt in Chemnitz.

Der Maler Karl Schmidt-Rottluff wurde im Jahre 1884 im heute zu Chemnitz gehörenden Rottluff geboren. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler des Expressionismus. Er studierte Architektur in Dresden und gründete hier mit drei Kommilitonen die Künstlergruppe „Brücke“. Während seines Militärdienstes zu Zeiten des Ersten Weltkriegs entstand eine Reihe von Holzschnitten, in denen Schmidt-Rottluff seine traumatischen Erlebnisse an der Front verarbeitete und die bis heute als sein grafisches Hauptwerk gelten. 

Besonders im Bereich des Wintersports, aber auch in anderen Sportarten, hat Chemnitz einige bemerkenswerte Athleten hervorgebracht. Zu nennen ist hier beispielsweise die ehemalige Rennrodlerin Sylke Otto, die 1969 in Chemnitz (damals: Karl-Marx-Stadt) das Licht der Welt erblickte. Sie gewann in ihrer Karriere insgesamt 37 Weltcuprennen und konnte je fünf Welt- und Europameisterschaften gewinnen. Ihre sportlichen Höhepunkte waren jedoch die Goldmedaillengewinne bei den Olympischen Winterspielen von Salt Lake City 2002 und von Turin 2006. 

Auch die 1965 geborene ehemalige Eiskunstläuferin Katarina „Kati“ Witt hat eine tiefe Bindung zur Stadt Chemnitz. Hier genoss sie ihre schulische wie sportliche Ausbildung und trainierte ab 1977 beim SC Karl-Marx-Stadt. Sie trat sowohl für die DDR als auch für die wiedervereinte Bundesrepublik an und gewann Olympisches Gold bei den Winterspielen 1984 in Sarajevo und 1988 im kanadischen Calgary. Sie gewann außerdem im Zeitraum von 1983 bis 1988 vier Weltmeister- und zwei Europameistertitel. Auch nach ihrer sportlichen Karriere ist Witt, die damals als „das schönste Gesicht des Sozialismus“ bezeichnet wurde, noch häufig im deutschen Fernsehen zu sehen. Sie moderierte etwa den Bayerischen Fernsehpreis 2007 oder Shows wie „Stars auf Eis“ oder „The Biggest Loser“.

In Sachen Fußball ist in Chemnitz vor allem der Chemnitzer FC zu nennen, der 1966 als FC Karl-Marx-Stadt gegründet wurde und beispielsweise den ehemaligen Nationalspieler Michael Ballack hervorbrachte. Der Verein gewann 1967 die DDR-Meisterschaft und spielt heute in der 3. Liga. In Chemnitz geboren ist der Fußballtrainer Dirk Schuster, der die Bundesligamannschaften des SV Darmstadt 98 und des FC Augsburg trainierte und 2016, sowohl vom Sportmagazin Kicker als auch vom Verband Deutscher Sportjournalisten, zum Trainer des Jahres gewählt wurde.