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Direkt an der Mündung der Weser in die Nordsee liegt Bremerhaven, eine Exklave des Bundeslands Bremen. Die Stadt mit knapp 115.000 Einwohnern wird als Seestadt sowie als einzige deutsche Großstadt an der Nordsee bezeichnet. 1827 kaufte die Stadt Bremen das Gebiet von Hannover und nannte die neu gegründete Stadt Bremerhaven.

Die Wirtschaft war von Beginn an von den Häfen geprägt. Auch heute spielen die damit verbundenen Wirtschaftszweige eine wichtige Rolle für den Wirtschaftsstandort Bremerhaven. Zudem macht die Offshore-Windenergie-Industrie einen großen Teil der hiesigen Wirtschaft aus. Die Lebensmittelverarbeitung ist eine weitere wichtige Branche, insbesondere die Verarbeitung von Fisch. Aufgrund des Status als wichtigster Fischereihafen in Deutschland wurde die Stadt oft etwas abwertend als „Fischtown“ bezeichnet.

Der erste Hafen der Stadt war der Alte Hafen, der heute nur noch teilweise erhalten ist. Jetzt befindet sich hier der Museumshafen des Deutschen Schiffahrtsmuseums. Einige der Museumsschiffe, die hier liegen, sind die Bark Seute Deern, der Haffkahn Emma und der Hochseeschlepper Seefalke.

Nachdem der Platz am Alten Hafen nicht mehr ausreichte, wurde ab 1847 der Neue Hafen gebaut. 1937 wurde die Schleuse außer Betrieb genommen. Eine neue Kammerschleuse wurde 2005 eingeweiht. Sie dient vor allem Yachten, Sportbooten und Museumsschiffen als Liegeplatz.

Die heutigen Seehäfen liegen größtenteils nicht im Stadtgebiet Bremerhavens, sondern in der zur Stadt Bremen gehörenden Exklave Stadtbremisches Überseehafengebiet Bremerhaven. Der sich hier befindliche Container-Terminal Bremerhaven gehört weltweit zu den 25 größten Containerhäfen. Zudem befinden sich hier die drei Kaiserhäfen. Direkt im Kaiserhafen III findet man den Treffpunkt Kaiserhafen, der sowohl eine Seemannskneipe als auch ein Restaurant ist. Populär ist die Gaststätte unter dem Namen „Letzte Kneipe vor New York“.

1975 ging die Hochschule Bremerhaven aus der Seefahrtschule Bremerhaven hervor. Sie wird oft „Hochschule des Meeres“ genannt. Der Fokus liegt auf naturwissenschaftlichen, technischen und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen, zum Beispiel auf Energie- und Meerestechnik, Maritimen Technologien, Kreuzfahrtmanagement und vielen weiteren.

Zudem gibt es das Alfred-Wegener-Institut, ein Forschungsinstitut, das zur Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren gehört. Zu den Forschungsschwerpunkten gehören die Erkundung der Polarregionen, die Klimaforschung und Meeresbiologie sowie -geologie. 

Das Deutsche Auswandererhaus am Neuen Hafen erzählt seit 2005 die Geschichte deutscher Auswanderer in die USA in unterschiedlichen Epochen. 2012 wurde ein zusätzlicher Bau errichtet, in dem die Einwanderung nach Deutschland thematisiert wird, vor allem in den 1960er und 1970er Jahren. 2007 wurde das Museum mit dem Preis „Europäisches Museum des Jahres“ ausgezeichnet.

In Bremerhaven befindet sich das Deutsche Schiffahrtsmuseum (DSM), in dem die deutsche Schifffahrtsgeschichte ausgestellt wird. Als Teil der Leibniz-Gemeinschaft vereint es Ausstellungs- und Forschungstätigkeiten. Am Alten Hafen ist das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost zu finden. Das wissenschaftliche Ausstellungshaus ermöglicht Besuchern eine virtuelle Weltreise entlang des 8. östlichen Längengrads. Die Form des Hauses erinnert an ein Boot. Der Themenkomplex Klima und Klimawandel liegt der Wissens- und Erlebniswelt zugrunde. Eröffnet wurde das Klimahaus 2009 durch Bob Geldof, den irischen Musiker und Menschenrechtsaktivisten.

Der kleinste öffentliche Zoo Deutschlands liegt in Bremerhaven am Deich der Unterweser. Der Zoo am Meer ist spezialisiert auf wasserlebende und nordische Tierarten, zum Beispiel Eisbären, Robben, Humboldtpinguine sowie Basstölpel. Deutschlandweit bekannt ist der Zoo vor allem als einer der Drehorte der ARD-Serie Seehund, Puma & Co.

Das Wahrzeichen der Stadt war lange Zeit die neugotische Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche bzw. Seefahrer-Kirche. Der 80 Meter hohe Turm überragte den Deich und alle Gebäude an der Mündung der Weser. Damit war er für Schiffe eine wichtige Landmarke. Seit der Errichtung des Columbus-Centers, einem Gebäudekomplex am Alten Hafen mit drei Hochhäusern, ist die Sicht auf den Kirchturm vom Wasser aus verbaut.

Im Stil der Neugotik wurde auch das Rathaus Lehe gebaut, in der ehemaligen selbstständigen Stadt Lehe. Das Gebäude ziert eine reichhaltige Verzierung. Seit 1984 steht es unter Denkmalschutz.

Das Szene- und Kneipenviertel in Bremerhaven wird umgangssprachlich „Alte Bürger“ genannt. In den Gaststätten und Lokalen werden zum Beispiel Sportübertragungen, Livemusik und weitere Sonderveranstaltung geboten. Zudem gibt es mit dem Zimmertheater „piccolo teatro haventheater“ eine Alternative zum Stadttheater Bremerhaven.

Seit der Saison 2016/17 spielen die Fischtown Pinguins in der Deutschen Eishockey-Liga. Der Verein wurde 2002 aus dem Roll- und Eissport-Verein (REV) Bremerhaven ausgelagert. Den größten Erfolg feierte die Mannschaft im IIHF Continental Cup 2014/15, dem zweithöchsten europäischen Wettbewerb. Die Pinguins erreichten die Finalrunde, die vor heimischem Publikum in der Eisarena Bremerhaven stattfand, und erreichte den zweiten Platz.

In der Basketball-Bundesliga spielen seit 2005 die Eisbären Bremerhaven. Die Heimspiele werden in der Stadthalle Bremerhaven ausgetragen, die über 4.200 Plätze verfügt. Die größten Erfolge in der Bundesliga sind das mehrmalige Erreichen des Playoff-Halbfinales sowie der Top-4-Pokalrunde.