Als Neueinsteiger bei Amazon hat man es manchmal nicht leicht. Es gibt eine Fülle von Werbemöglichkeiten, Verkaufsgebühren, die je nach Kategorie anders berechnet werden, und darüber hinaus muss man sich als frisch gebackener Händler für einen dieser Verkaufstarife entscheiden. Fairrank möchte Licht ins dunkle Tal der Möglichkeiten und Tarife bringen. Fangen wir beim ersten Schritt an: Welcher Verkaufstarif ist für mich am besten geeignet, um meine Reise bei Amazon als Händler zu starten?
Insgesamt gibt es 5 verschiedene Arten von Verkaufstarifen. Beim Erstellen eines Verkäuferkontos kann man erst einmal zwischen zweien davon wählen. Dem „Basic-Seller“ und den „Professional-Seller“. Grundsätzlich fallen bei beiden Tarifen die in der Kategorie festgelegten Verkaufsgebühren an. Diese schwanken zwischen 7 % in der Kategorie Computer bis 20 % in der Kategorie für Schmuck pro verkauftem Artikel. Die genauen Verkaufsgebühren für jede Kategorie können hier eingesehen werden.
Basic:
Der Basic-Seller zahlt darüber hinaus 0,99 € Cent pro verkauftem Produkt. Das Gute an diesem Tarif ist sicherlich, dass Amazon nur dann Geld vom Händler verlangt, wenn dieser auch welches über Verkäufe verdient. Eine sichere Sache also – besonders dann, wenn man als Händler nicht sofort einen durchschlagenden Erfolg erwartet oder nur einen kleinen Teil seiner Produktpalette auf Amazon anbieten möchte. Der Tarif eignet sich ebenfalls für eher Unentschlossene, die nicht genau wissen, ob sich die investierte Zeit mit dem Einstellen der Amazon-Produkte auch mit Abverkäufen lohnt und erstmal testen möchten, was auf Amazon möglich ist.
Doch hat der Tarif auch seine Haken. So kann man mit dem Basic-Seller beispielsweise nicht in die Buy-Box kommen. Die Buy-Box ist der kleine Kasten oben rechts, in dem die Konkurrenzangebote listenartig aufgeführt werden. Ein großer Wettbewerbsnachteil also, wenn man keine Produkte unter eigener Marke (Private-Label) anbietet. Außerdem ist man als Basic-Seller komplett von den Werbeangeboten auf Amazon ausgeschlossen. Weder gesponserte Produkte, noch Werbekampagnen lassen sich als Basic-Seller umsetzten. Außerdem beträgt die Überprüfung 90 Tage, wenn man den Upsell auf den Professional-Seller-Tarif wagt. Unter Umständen sind das 3 Monate verschenkte Zeit und viel Umsatz, der an dieser Stelle verloren geht. Der letzte Kritikpunkt äußert sich im Backend, der sogenannten „Seller-Central“. Als Basic-Seller erhält man hier nur die wirklich grundlegendsten Informationen über seine Produkte. Statistiken? Fehlanzeige!
Fazit: Der Basic-Seller-Tarif eignet sich wirklich nur für sehr kleine Händler, die keine großen Würfe mit Amazon erwarten und nach Möglichkeit Private-Labeler sind. Jedem, der Amazon als ernsten Verkaufskanal wahrnimmt, sollte man vom Basic-Seller Tarif abraten.
Professional:
Als zweiten Verkaufstarif kann der Professional-Seller-Tarif ausgewählt werden. Dieser Tarif kostet 39 € pro Monat, hat aber keine Kosten pro verkauftem Produkt, außer die in den Kategorien übliche Verkaufsgebühr. Dieser Tarif rechnet sich also, gegenüber dem Basic-Seller-Tarif, ab dem 40sten Produkt im Monat, welches man über Amazon verkauft hat. Darüber hinaus gibt es aber noch eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten, die erst mit dem Professional-Seller-Tarif oder höher genutzt werden können. So kann man als Professional-Seller beispielsweise den Reiter „Statistiken und Berichte“ nutzen und erhält detaillierte Informationen über Verkäufe, Performance und KPIs. Außerdem wird der sogenannte Amazon-Verkaufscoach zugänglich. Hier kann man über gewünschte Marken informiert werden. Das größte Plus jedoch stellt die Möglichkeit dar, mit den eigenen Produkten in der Buy-Box vertreten zu sein. Damit kann man auch die gesponserten Produkte nutzen und eine erste Werbekampagne starten.
Fazit: Der Professional-Seller eignet sich für jeden, der als Händler auf Amazon durchstarten möchte. Ob man nun 40 Produkte verkauft oder nicht, die Vielzahl an Möglichkeiten und Mehrinformationen über die Seller-Central als Professional-Seller gegenüber dem Basic-Seller sind 39 € im Monat mehr als wert. Außerdem pusht der Professional-Seller-Tarif die Verkaufszahlen durch die Buy-Box gewaltig.
Im zweiten Teil dieser Reihe werden wir Ihnen auch die anderen drei Verkaufsmodelle vorstellen, die Amazon anbietet.
Ingo Urbach und Julia Schmitz