Im Laufe der Jahre verändern sich die Marktanteile von Webbrowsern teilweise grundlegend. Browser, die noch vor nicht allzu langer Zeit Marktführer waren, sind auf dem absteigenden Ast, während andere Nutzer hinzugewinnen. Wir haben uns die Marktanteile von Webbrowsern in Deutschland Anfang 2021 angeschaut.
Wichtig zu beachten ist dabei, dass sich die Daten ausschließlich auf die Nutzung mit Desktop- sowie Notebook-PCs bezieht. Smartphones und Tablets sind nicht berücksichtigt. Da hier oft vorinstallierte Browser verwendet werden (z. B. Safari auf iPhones oder Chrome auf vielen Android-Geräten), würde das die Ergebnisse deutlich verändern.
Neue Mitbewerber lassen Spitzenreiter stagnieren
Dass der Erfolg von heute keine Garantie für den von morgen ist, wurde zuletzt im Spätsommer 2017 deutlich, als Googles Webbrowser Chrome den bis dahin führenden Mozilla Firefox als beliebtesten Browser ablöste. Seitdem ging es für Google Chrome immer weiter bergauf, während Firefox Nutzer verliert und mittlerweile auf einen Marktanteil von nur noch etwas mehr als 20 % kommt.
Allerdings stagniert Chromes Marktanteil jüngst auf hohem Niveau (47 %), denn zwei Mitbewerber gewinnen Marktanteile hinzu: einerseits Apples Browser Safari und andererseits der neue Edge-Browser von Microsoft, der seit Kurzem auf der Chromium-Engine basiert, die auch in Google Chrome Verwendung findet.
Chrome verbraucht viele Ressourcen
Der neue Edge hat in kurzer Zeit viele Fans gefunden und konnte in nur etwas mehr als einem Jahr einen Marktanteil von fast 12 % erreichen. Immer mehr Nutzer scheinen ihn für sich zu entdecken. Google Chrome hingegen fällt regelmäßig durch seinen großen Ressourcenhunger auf. Kürzlich erst wurde bekannt, dass Chrome auf Mac-Rechnern erschreckend viel Arbeitsspeicher benötigt und der Computer bei einigen Anwendern laute Lüftergeräusche erzeugt, wenn mehrere Tabs geöffnet sind.
Insbesondere bei batteriebetriebenen Geräten (Notebook, Tablets) kann sich dieser Ressourcenhunger nachteilig auf die Akkulaufzeit auswirken, weshalb „schlanke“ Browser bei den Nutzern deutlich an Beliebtheit gewinnen.
Freie Software von Firefox fällt weiter zurück
Mozilla Firefox gehört seit dem „Quantum“-Update Ende 2017 ebenfalls zu den schlankeren Browsern – doch gelingt es den Machern bislang nicht, das Absacken des Marktanteils aufzuhalten. Dabei handelt es sich um sogenannte „freie Software“, die von der Mozilla Foundation und somit von keinem Großkonzern stammt. Eigentlich ist dies genau das, was viele Nutzer immer wieder lautstark fordern – neben der starken Berücksichtigung von Datenschutzaspekten. Aus diesem Grund überrascht der nachlassende Marktanteil des Browsers.
Gerade Deutschland galt lange Zeit als Hochburg von Firefox. Schaut man sich die internationalen Marktanteile der Browser an, fällt auf, dass der Vorsprung von Chrome hier oft noch deutlich größer auffällt als in Deutschland. Das lässt sich unter anderem auf den früheren Erfolg des Mozilla-Browsers zurückführen.
Ob die Entwicklung so weitergeht und Chrome noch höhere Anteile erzielen kann, hängt also voraussichtlich vor allem davon ab, wie sehr Safari, Edge oder andere neue Browser in Zukunft wachsen und gegen den Giganten von Google bestehen können.
Bilder: Gerd Altmann / Pixabay