Der Sichtbarkeitsindex des Bonner Unternehmens SISTRIX wird häufig als Kennzahl zur Messung des Erfolgs von SEO-Maßnahmen bei Google herangezogen. In diesem Beitrag erklären wir, wie dieser Wert ermittelt wird.
Normalerweise lässt sich der SEO-Erfolg einer Domain daran messen, wie gut ihre Platzierungen mit wichtigen Suchbegriffen in den Suchergebnissen sind. Oft wird eine Domain aber auch mit Begriffen gefunden, an die der Betreiber und der Suchmaschinenoptimierer gar nicht gedacht haben. Möglicherweise gelangen über diese Suchbegriffe sogar viele Besucher auf die Website, ohne dass es bemerkt wird. Eine zielgerichtete Optimierung auf diese Begriffe könnte die Besucherzahlen sogar weiter steigern, als eine Fokussierung auf die Begriffe, die man ursprünglich im Blick hatte.
Manchmal vergleicht man die Platzierungen der eigenen Domain mit denen von Mitbewerbern. Das ist nicht nur mühselig und umständlich, sondern hier lauert dieselbe Falle. Möglicherweise rankt ein Konkurrent mit einem Begriff, den man selbst gar nicht auf dem Schirm hat.
An dieser Stelle kommt der SISTRIX-Sichtbarkeitsindex ins Spiel. Er ist Bestandteil der webbasierten Software des gleichnamigen Unternehmens SISTRIX aus Bonn. Mit dieser Software kann man die Sichtbarkeit von nahezu jeder beliebigen Domain abfragen – oft erhält man einen Graph mit Daten der vergangenen Jahre – sie reichen manchmal sogar zurück bis ins Jahr 2008, wo der Sichtbarkeitsindex eingeführt wurde.
Wie wird der SISTRIX-Sichtbarkeitsindex berechnet?
Vereinfach gesagt erfolgt die Berechnung folgendermaßen:
Bei Google werden die Platzierungen einer Domain mithilfe eines Sets von 250.000 Keywords abgefragt. Unter je mehr dieser Keywords diese Domain gefunden wird und je besser ihre Platzierungen sind, desto höher ist letztendlich die Sichtbarkeit der Domain.
Auch wenn das Keywordset eine viertelmillion Keywords enthält, kann die Aussagekraft des Sichtbarkeitsindexes in einigen Fällen leiden. Beispielsweise, wenn für die abgefragte Domain sehr spezielle Begriffe relevant sind, die in dem Set nicht enthalten sind. Das kommt in erster Linie in der Industrie vor, wo Produktnummern oder -Bezeichnungen relevant sind. Möglicherweise rankt eine Domain mit diesen speziellen Begriffen gut. Wenn diese Begriffe in dem besagten Set aber nicht enthalten sind, fallen sie durch das Raster und fließen somit nicht in die Sichtbarkeitsberechnung ein. Das Ergebnis: Die Sichtbarkeit der Domain wird als niedriger angegeben, als sie in Wirklichkeit ist.
Aber es gibt eine Lösung: Wer die kostenpflichtige SISTRIX-Toolbox nutzt, kann solche Begriffe händisch hinzufügen. So fließen sie dann in die Abfrage der eigenen Domain mit ein.
Fazit
Auch wenn der SISTRIX-Sichtbarkeitsindex nur Anhaltspunkte für den SEO-Erfolg liefert und keine unfehlbare Aussagekraft besitzt, hat er sich zu einer der wichtigsten und gefragtesten Kennzahlen im SEO-Bereich entwickelt. Gerade nach Google-Updates oder nach dem Relaunch einer Website liefert er wichtige Indizien dafür, ob es größere Rankingveränderungen gab. So hat man bei abfallenden Platzierungen die Möglichkeit, zeitnah gegensteuern zu können. Auch lassen sich am zeitlichen Verlauf der Sichtbarkeit mögliche Veränderungen am Markt ablesen.