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Künstliche Intelligenz:
MUM-Algorithmus wird in Google-Suche eingeführt

Im Mai 2021 hatte Google auf einer Entwicklermesse die neueste Technologie MUM vorgestellt – laut eigenen Angaben eine vielfach stärkere Version des aktuellen Vorgängers BERT. MUM steht für Multitask Unified Model und soll demnach nicht nur Texte, sondern jede Art von Inhalt besser verstehen, um Suchanfragen noch effektiver beantworten zu können. Google bezeichnet das Feature in einem Blogpost als Meilenstein, was den Fortschritt der künstlichen Intelligenz angeht. Wir erklären, wie MUM funktioniert und was sich dadurch bei der Google-Suche verändern wird.

Erste Features möglicherweise noch dieses Jahr

Während des „Search On“-Events hat Google neulich erste Features von MUM präsentiert, die vermutlich schon Ende dieses Jahres oder Anfang 2022 erscheinen. In den nächsten Monaten betrifft das beispielsweise die folgenden Bereiche:

  • Search
  • Shopping
  • Lens

Multimediales Sucherlebnis mit MUM

Laut Google soll die neueste Errungenschaft tausend Mal leistungsfähiger sein als das derzeit laufende Modell. Im Laufe der Jahre haben sich die Anforderungen an Suchmaschinen geändert, die Anfragen von Nutzern werden immer gezielter. Längst werden nicht mehr bloße Begriffe gegoogelt, sondern spezielle Fragen, um die gewünschte Antwort aus Nutzersicht sofort zu bekommen. Teilweise hat Google bereits darauf reagiert und den Bereich „Ähnliche Fragen“ in den Suchergebnissen etabliert.

Mit dem neuen Maschinenlernmodell MUM kann Google viel mehr Informationen verwerten und passende Ergebnisse daraus ableiten – ob bei Texten, Bildern, Videos oder einer Kombination daraus.

Das Suchverhalten ändert sich

Die Suche nach reinen Keywords verschwindet zwar nicht, doch die Anzahl komplexer Suchanfragen steigt und das Nutzerverhalten wird bequemer. Trotz Milliarden täglicher Suchanfragen werden immer noch rund 15 Prozent davon zum ersten Mal gestellt. Bei komplizierten Themen stellen User bis zu acht Anfragen, ehe Google eine ausreichende Auskunft liefert. Um das zu verbessern, beherrscht MUM 75 Sprachen und filtert Informationen aus Textdokumenten, Audiodateien und (Bewegt-)Bildern. Google bleibt damit dem Ansatz treu, Informationen von überall zu organisieren, zugänglich und für alle nutzbar zu machen.

Wie funktioniert MUM? Was ist anders?

Um die Verbesserung unter MUM zu veranschaulichen, nutzt Google das Beispiel einer einfachen Suchanfrage: Eine Userin aus den USA, die den Mount Adams erfolgreich bestiegen hat, will als nächstes den japanischen Fuji erklimmen. Sie stellt Google dazu eine Suchanfrage, was sie nun bei der Vorbereitung anders machen könne. Zwar hätte sie auch einzelne Suchanfragen über den Fuji stellen können und würde jede Menge relevanter Informationen erhalten. Mit dieser gezielten Fragestellung vergleicht Google jedoch die beiden Berge und nutzt das umfassendere Verständnis von Informationen und Wissen durch künstliche Intelligenz.

Quelle: Google

Zudem erkennt MUM, dass mit dem Wort Vorbereitung nicht nur die passende Kleidung und Ausstattung, sondern genauso ein entsprechender Trainingsplan für die Anforderungen des Berges gemeint sein kann.

Noch deutlicher wird der Fortschritt durch MUM am folgenden Beispiel: Die Nutzerin könne auch einfach ein Foto von Wanderstiefeln senden mit der Frage: „Kann ich in diesen Stiefeln den Mount Fuji besteigen?“ Dank KI kann MUM laut Google Bild- und Textsuche miteinander verbinden und zügig eine verlässliche Antwort darauf geben.

Quelle: Google

Auswirkungen auf Suchergebnisseiten

Die sogenannten SERPs (Search Engine Result Pages) zeigen künftig eine verbesserte Variante der bereits erwähnten Kategorie „Ähnliche Fragen“. Und auch detaillierte oder naheliegende Suchanfragen, die bislang eher am Ende der Suchergebnisseiten auftauchen, werden eine größere Rolle spielen. MUM ist darauf ausgerichtet, besser zu begreifen, welche Themenfelder den Suchenden interessieren. Je nach Suchbegriff können dann Anleitungen, Tipps, Hinweise oder Problemlösungen aufgelistet werden. Hinzu kommt, dass vertrauenswürdige Quellen noch ersichtlicher sind, indem Informationen über den Herausgeber transparenter dargestellt werden und Bewertungen von anderen Seiten stärker einfließen.

Fazit

In der Vergangenheit haben sich Nutzer ihre Informationen überwiegend selbst beschafft und die Google-Suchmaschine dazu als Werkzeug benutzt. Dank des Maschinenlernmodells MUM will Google diesen Prozess jetzt fast eigenständig selbst übernehmen. Allerdings ist zu bedenken, dass das Projekt auf Jahre ausgelegt ist und nicht alle Funktionen und Tools direkt zur Verfügung stehen werden.

Das MUM-Update hat zwangsläufig auch Auswirkungen auf die Websites von Unternehmen und deren inhaltliche Gestaltung. Schon jetzt ist es hilfreich, darauf zu achten, häufig gestellte Fragen in Texten oder multimedialen Inhalten zu beantworten, statt sich auf die reine Keyword-Dichte zu konzentrieren.

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Bild: Gerd Altmann / Pixabay