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1969-2019: Wie sich das Internet verändert hat

Ab Mitte der 90er-Jahre erhielt das Internet Einzug in den Alltag und entwickelte sich zu dem, was es heute ist. Damals wie heute entwickelt es sich ständig weiter.

Das Internet existiert seit 1969. Damals diente es, noch unter dem Namen „Arpanet“, militärischen Zwecken. Aufgrund seiner Netzstruktur sollte es im Falle eines Atomangriffs dafür sorgen, dass eine Kommunikation weiterhin möglich ist. Wenn ein Knotenpunkt ausfällt, übernimmt ein anderer. Anfang der 80er-Jahre wurden neue Übertragungsprotokolle entwickelt. Ab da war es möglich, auch elektronische Post zu versenden (E-Mail). Ab diesem Zeitpunkt begann sich der Name „Internet“ zu etablieren und das Netzwerk wurde zunehmend auch von Universitäten genutzt. Aber erst in den 1990er-Jahren erlangte das Internet seine heutige Bedeutung. Ausschlaggebend für den großen Durchbruch war neben der Verbreitung von Personal Computern in Privathaushalten das „World Wide Web“, ein 1991 vom CERN vorgestelltes System für Hypertext-Dokumente, die sich untereinander verknüpfen lassen. Damit waren Webseiten geboren und mehr und mehr Menschen begannen, sich dafür zu interessieren.

Ab Mitte der 90er-Jahre erhielt das Internet Einzug in den Alltag und entwickelte sich zu dem, was es heute ist. Damals wie heute entwickelt es sich ständig weiter – und zwar mit einer rapiden Geschwindigkeit, die schon vor 20 Jahren viele als zu rasant empfanden. 1999 war übrigens das Jahr, in dem erstmals über eine Million .de-Domains in Deutschland registriert waren.

Zu dieser Zeit gab es viele der heute meistbesuchten Websites noch gar nicht. Große soziale Netzwerke wie Facebook, YouTube und Instagram existierten noch nicht. Google betrat 1998 die Bühne und steckte noch in den Kinderschuhen. Die beliebtesten Suchmaschinen waren bis zum Jahr 2000 noch Yahoo! und Altavista. Heute findet sich der Begriff „googeln“ sogar im Duden wieder. Amazon war noch ein reiner Buchhändler und wer sich schnell mal über ein bestimmtes Thema schlau machen wollte, konnte damals noch nicht auf Wikipedia zurückgreifen.

Zeitgleich mit dem World Wide Web fanden GSM-Handys zunehmende Verbreitung und mit dem Erscheinen neuer Handymodelle konnte auch von unterwegs auf das Internet zugegriffen werden – anfangs ging das noch über die Infrarotschnittstelle vonstatten, an die man seinen PDA oder seinen Laptop gehalten hat und mit diesem dann das Internet nutzen konnte. Kurze Zeit später enthielten Handys dann einen eingebauten Webbrowser und E-Mail-Klienten. Viele können sich bestimmt noch an die Angst vor dem versehentlichen Anklicken des Browser-Icons und den damit verbundenen Kosten erinnern. Flatrate-Tarife für mobiles Internet gab es damals kaum, sondern es wurde nach der übertragenen Datenmenge oder der Nutzungszeit abgerechnet. Die Kommunikation im Netz ging damals selten mobil, sondern hauptsächlich über Desktop-Computer vonstatten. Diskutiert wurde in erster Linie in Internet-Foren und Newsgroups. Auch heute gibt es noch Foren, viele wurden aber im Laufe der Zeit durch Gruppen in den sozialen Medien ersetzt.

Die hohe Verbreitung des Internets und die dadurch entstehenden Herausforderungen hat über die Jahre zur Verabschiedung neuer und zur Anpassung bestehender Gesetze und Verordnungen geführt. Nicht wenige Forenbetreiber fühlten sich aufgrund der Vielzahl an zu beachtender gesetzlicher Regeln verunsichert – einige möglicherweise überfordert – und so nahm die Zahl der Foren leider immer weiter ab. Zuletzt wurden erst im Zuge der DSGVO-Einführung zahlreiche Foren geschlossen –dabei hat sich für Betreiber in Deutschland im Vergleich zur bisherigen Rechtslage gar nicht mal viel geändert. Das Ergebnis ist, dass inzwischen ein Großteil der Kommunikation über einige, wenige soziale Netzwerke und Messenger-Dienste abläuft. Damit liegen diese Daten in den Händen einzelner großer Akteure.

Aber nicht nur Webseiten, auch Computeranwendungen und Apps nutzen das Internet und die damit verbundenen Möglichkeiten. Das Internet ist für viele Menschen zu einer lukrativen Einnahmequelle geworden. Werbeagenturen und ähnliche Firmen verdienen einen Großteil Ihres Geldes heute mit Werbeanzeigen, die sie für ihre Kunden schalten. Viele Apps zeigen zwischendurch Werbung an und werden dadurch finanziert. Auf Webseiten stört sich mancher Nutzer daran und wehrt sich dagegen, indem er einen „AdBlocker“ installiert. Das hat zur Folge, dass er bestimmte Seiten nicht mehr besuchen kann, weil deren Betreiber den Werbeblocker erkennt und dem Nutzer den Besuch auf seinen Seiten verwehrt. Auch die zunehmend vielen Cookie- und Datenschutzhinweise, die beim Öffnen vieler Seiten erscheinen, machen die Benutzung des heutigen World Wide Webs nicht angenehmer.

Wer seinen Computer sauber halten möchte und abends seinen Browserverlauf samt Cookies löscht, bekommt diese Hinweise beim nächsten Besuch einer bereits besuchten Seite erneut zu sehen und muss sie erneut wegklicken bzw. erneut seine Cookie-Präferenzen festlegen. Hierdurch wird das Löschen des Browserverlaufs unattraktiv gemacht, was dem Datenschutz im Grunde genommen zuwiderläuft.

Insgesamt muss man sagen, dass das Internet unserer Gesellschaft viele Türen geöffnet hat, die vor 20 Jahren längst noch nicht offenstanden. Viele Web-Technologien aus unserem Alltag möchten wir heute nicht mehr missen. Manchmal geht die Entwicklung sehr schnell vonstatten, oft für viele zu schnell. Der Geltungsdrang in sozialen Netzwerken und die viele Zeit, die vor allem junge Menschen täglich im Web verbringen, sind klare Nachteile der globalen Vernetzung.

Auch wird die Konzentrierung der Marktmacht auf einige wenige Anbieter von vielen kritisch gesehen. Und doch hat es nach wie vor jeder Nutzer selbst in der Hand, welchen Browser, welche Suchmaschine und welche Plattform er zur Kommunikation nutzt. Was denken Sie, wie sich das Internet zukünftig entwickeln wird? Wie werden die nächsten zwanzig Jahre aussehen?

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